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Gabriele

Posted on 19.6.2020

Der 35jährige Clarin wurde vor 15 Jahren von seiner Freundin Andrea „stehen gelassen wie ein Schirm“. Heute ist er ein unverheirateter Scheidungsanwalt. Wenn man ihm lauscht, bekommt man das Gefühl, dass er sich dafür heute noch bei Frauen rächen will. Er kann sie becircen, lässt sie aber nicht an sich heran. Bevor es zur Beziehung kommt, beendet er jede Liaison. Der 50jährige Loos ist ganz anders: vor einem Jahr hat seine Ehefrau verloren und trauert ihr verzweifelt hinterher. Auf einer Hotelterrasse begegnen sich die Männer. Es entsteht ein langes, ausführliches Gespräch über die Einstellungen zum Leben und zu den Frauen. Das ganze Buch ist ein einziges Männergespräch, das weit in die Nacht reicht und mit viel Alkohol heruntergespült wird. Es geht um Erinnerungen an liebgewordene Menschen, um die Schnelllebigkeit und darum, wie diese die Treue beeinflusst. Lange Zeit dachte ich, dies sei ein ausgesprochener Männerroman, bis mich die unerwartete Wendung am Ende eines besseren belehrte. Leider konnte mich bei weitem nicht jeder Satz erreichen, zwischendurch war ich versucht, das Buch unvollendet zuzuschlagen. Doch dann machte sich die Neugier breit; zu gerne wollte ich erfahren, was uns der Autor mit diesem Werk sagen will. Eines habe ich jedenfalls entdecken können: Es gibt sehr unterschiedliche Männer. Das ist zwar nicht neu, aber so wie hier habe ich das noch nie gelesen.

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