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seehase1977

Posted on 18.6.2020

Interessanter Roman zur Frage: Wer hat die Glühbirne wirklich erfunden? Ende des 19. Jahrhunderts in New York. Der junge und talentierte Rechtsanwalt Paul Cravath erhält seinen ersten eigenen Auftrag. Sein Mandant ist kein geringerer als der Industrielle George Westinghouse. Dieser befindet sich mit dem scheinbar übermächtigen Erfinder Thomas Edison in einem erbitterten Streit um das Patentrecht an der Glühbirne, eine bahnbrechende und lukrative Erfindung für denjenigen, der das Monopol darauf bekommt. Edison erscheint jedes Mittel recht hier als Gewinner vom Platz zu gehen, denn ein Sieg würde Ruhm, Reichtum und Macht bedeuten. Westinghouse setzt alle Hoffnungen in den jungen Anwalt, wird Paul Cravath zum Stolperstein für den großen Thomas Edison? Meine Meinung: In dem Roman „Die letzten Tage der Nacht“ von Graham Moore geht es um den großen Stromkrieg Ende des 19. Jahrhunderts und um die spektakuläre Erfindung der Glühbirne. Ehrlich gesagt, war ich mehr als skeptisch, ob dieses Buch meinem Interesse entspricht, doch ich wurde angenehm überrascht. In relativ kurz gehaltenen Kapiteln, die alle mit einer aussägekräftigen Überschrift und einem Zitat einer bekannten Persönlichkeit beginnen, erzählt Graham Moore aus der Sicht des jungen Anwalts Paul Cravath die Geschichte um den Glühbirnen-Streit zwischen Thomas Edison und George Westinghouse. Bildhaft und atmosphärisch schildert der Autor das New York im Jahre 1888 und bringt dem Leser die Wissenschaft und die mit ihr einhergehenden technischen Erläuterungen z.B. zum Gleich- und Wechselstrom, verständlich und auf faszinierende Art und Weise näher. Wirklich interessant war für mich, das einige, im Buch beschriebene und meines Erachtens präzise recherchierten Ereignisse wirklich geschehen sind und das es manche erwähnten Protagonisten wie z.B. Nicola Tesla, tatsächlich gab. Stellenweise liest sich der Roman fast wie ein Krimi, spannend und fesselnd. Auch ein Hauch von Romantik in Form einer kleinen Liebesgeschichte wurde gekonnt in der Story verankert. Dennoch gab es für mich auch einige Abschnitte, die etwas zäh und langatmig zu lesen waren. Mein Fazit: Mit seinem Roman „Die letzten Tage der Nacht“ ist Graham Moore nicht nur ein ganz außergewöhnliches Buch, sondern auch eine spannende und äußerst unterhaltsame Komposition von historisch belegten Ereignissen, Personen und Fiktionen gelungen. Auch wenn die eine oder andere Länge den Lesefluss etwas bremst, mir hat es schöne und interessante Lesestunden beschert.

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