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nonostar

Posted on 18.6.2020

Heiner war ein politischer Gefangener der Nazis und verbrachte mehrere Jahre in Auschwitz. Jetzt, viele Jahre später sind bei einem Prozess die leitenden Wärter angeklagt und Heiner ist als Zeuge geladen. Zu dieser Zeit trifft ihn Lena und trotz der schwierigen Umstände verlieben sich die beiden ineinander. Was mir direkt auffiel ist der unglaublich tolle Schreibstil von Monika Held. Trotz der Schwere des Themas schafft sie es, mir auch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie schreibt sehr berührend, schockiert mich aber auch immer wieder mit unerwarteten Sätzen, die Sprache ist einerseits wunderschön und trifft einen doch wie ein Schlag in den Magen. . Der Erzählstil ist ruhig und bedacht, was mich solche Themen immer nochmal intensiver erleben lässt. Die Geschichte von Heiner und Lena ist sicherlich keine einfache. Was Heiner erlebt hat kann man sich aus unserer heutigen Sicht nur sehr schwer vorstellen. Die Grausamkeiten und Willkür drehen mir den Magen um. Die Überlebenden haben drei Leben, "eines vor 'dort', ein zweites 'dort', und unser drittes Leben ist ohne das zweite nicht denkbar". Die Zeit in Ausschwitz hat alle gezeichnet und alle müssen versuchen auf ihre eigene Weise damit umzugehen und ihren Weg in der Zeit danach zu finden. Und auch auf die Beziehung zwischen Heiner und Lena hat es natürlich einen Einfluss. Heiner liebt Lena doch er verzweifelt auch immer wieder daran, dass sie nicht das selbe fühlen kann wie er. Man spürt wie sich eine Kluft zwischen den beiden auftut, die sie nicht überwinden können. Und dennoch geben sie nicht auf, die Liebe lässt Lena kämpfen. Aber es geht hier nicht um eine romantische Liebe, es geht vielmehr darum, wie das Leben mit jemandem ist, der solche Dinge durchstehen musste wie Heiner, jemandem der unter dem Trauma der Vergangenheit leidet und sich nicht immer begreifbar machen kann. Wie kann man als Außenstehender Teil einer Gruppe Menschen werden, die etwas schreckliches gemeinsam durchgestanden haben? Lena ist eine unglaublich starke Frau aber auch sie braucht manchmal Zeit und Hilfe um Dinge zu bewältigen. Aber sie gibt nicht auf, versucht zu verstehen. Das alles, die Schrecken aus dem KZ und die Liebesgeschichte zwischen Heiner und Lena, sind hier auf ene sehr besondere Weise miteinander verknüpft finde ich. Für mich persönliches war es schlimm alles schwarz auf weiß zu lesen und furchtbare Dinge in aller Deutlichkeit zu erfahren. Der Text hat mich auch noch längere Zeit beschäftigt und es ist sicherlich keine leichte Kost. Dennoch fand ich es auch aushaltbar durch die Kombination aus dem sehr berührenden Schreibstil und den schönen Momenten, die immer wieder zwischen Grausamkeiten ihren Platz fanden. Genau wie das Hochzeitsalbum von Heiner und Lena, das zwischen Büchern über Ausschwitz einen Platz fand. Monika Held hat ein Buch geschrieben, das den Leser nicht loslässt, das erschüttert und gleichzeitig berührt, das mich lächeln lässt und mir Tränen in die Augen treibt. Es ist ein wichtiges Buch, das ich jedem ans Herz legen würde. Dennoch muss man sich bewusst machen, dass es kein leichtes Buch ist und ein Buch, das zum Diskutieren und Nachdenken, zum Reflektieren der eigenen Welt und des eigenen Handels einlädt. Es ist ein Buch über Gewalt und Leid aber auch Hoffnung, Freundschaft und Liebe.

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