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damarisdy

Posted on 17.6.2020

Ich habe mich sehr über den Titel "Ein Wort, um dich zu retten" von Guillaume Musso gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Es handelt sich hierbei um meinen ersten "Guillaume Musso" und ich war wirklich neugierig drauf, so vieles hatte ich von dem französischen Autor bereits gehört. Hier klang der Klappentext außerordentlich ansprechend und spannend und ich startete gespannt mit der Geschichte. Inhaltlich geht es um den ehemaligen Schriftsteller Nathan Fawles, der seit Jahren zurückgezogen lebt und das Schreiben und sein generelles Interesse an Literatur ad acta gelegt hat. Doch warum? Sowohl die Journalistin Mathilde Monney, als auch Raphael, ein angehender Schriftsteller, wollen der Sache auf den Grund gehen, allerdings unabhängig voneinander. Als sich dann auch noch ein Mord auf Île Beaumont ganz in der Nähe zuträgt, bringt das Fass zum überlaufen und die Protagonisten erfahren Erschütterndes übereinander! Der Autor Guillaume Musso bedient sich hier verschiedenster Stilmittel. Er berichtet zum einen aus der Sicht in Ich-Form von Raphael, der lange Zeit die Hauptfigur zu sein scheint. Alle anderen, Nathan und Mathilde, finden ihre Stimme in der dritten Person, was sich im Epilog des Buches noch einmal wandelt. Nach und nach wird Nathan dann immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird aber nicht nur aus den Perspektiven der Protagonisten erzählt, das Buch besteht zudem auch aus Zeitungsartikeln, Zitaten, Grafiken und Interviews, die die Geschichte teilweise bereichern und individuell gestalten. Daran muss ich mich allerdings erst einmal gewöhnen, ich finde es abwechslungsreich und teils auch echt interessant, jedoch verliert der Leser so schnell den roten Faden zum eigentlichen Geschehen. Als Hörbuch eignet sich das Werk meiner Meinung nach dann wahrscheinlich weniger, da der Hörer die verschiedenen Ebenen da nicht so gut mitbekommt und schnell verirrt wird. Beim Lesen existiert eben der Vorteil, dass sich diese auch optisch voneinander unterscheiden lassen, wie durch Absätze, Schriftauszeichnungen und Co, über die man zumindest gut stolpert. Der Schreibstil ist nichts desto trotz flüssig und ich fliege schnell durch das Werk. Lange bin ich ein Pro-Raphael, da ich ihn am schnellsten ins Herz schließe. Aus den anderen Figuren werde ich lange nicht schlau und ich weiß nicht, wem hier wirklich zu trauen ist. Dass Raphael aber ein bestimmtes Schicksal erwartet, frustriert mich etwas, hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht. Insgesamt ist das Buch recht düster gehalten und es bleiben ein paar Fragen offen. Sicherlich vom Autor so gewollt, da es zum Nachdenken anregt, doch hätte ich hier gerne einfach Klarheit gehabt. Das Ende stimmt mich also nur halbwegs zufrieden. Insgesamt werde ich aber gut unterhalten und kann mich mit dem allgemeinen Thema sehr gut identifizieren. Mich interessiert das Leben und der Prozess des Schreibens eines Autors einfach grundsätzlich und in diesen "Alltag" bekomme ich gute Einblicke. Sowie über abstruse Machenschaften, die sich hier dazumischen. Bei "Ein Wort, um dich zu retten" hab ich gemischte Gefühle, wurde während des Lesens aber gut gecatcht, sodass ich hier 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung ausspreche ****

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