Susanne Matiaschek
Die junge Maddy ist nicht wie alle anderen Mädchen. Sie leidet an einer seltenen Immunschwäche. Die Folgen sind, sie darf das Haus nicht verlassen. Sie erhält zuhause Privatunterricht und jeder der sie besucht , muss zuerst einen Vorgang durchlaufen , in dem er praktisch von allen Bakterien befreit wird. Doch eines Tages zieht Olly nebenan ein. Und die beiden beginnen zaghaft über das Internet miteinander zu kommunizieren, eine zarte Freundschaft zwischen den beiden entsteht und es wird langsam immer mehr. Aber haben die beiden überhaupt eine Chance? Maddy hat mir gleich gefallen, sie hatte mein tiefstes Mitgefühl, ich möchte mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was es heißt, sein Leben lang eingesperrt zu sein. Sie beklagt sich nie und versucht es einfach allen Recht zu machen. Aber kann man das denn? Kommt nicht irgendwann doch alles hoch? Ich habe jede Zeile mit ihr gezittert. Ihre Geschichte ging mir unglaublich nah. Aber Maddy macht auch im Laufe der Geschichte eine unheimliche Entwicklung durch, sie wächst an dem , was ihr passiert. Olly hat mich tief beeindruckt. Er ist anders, als alle anderen. Und ich habe es sehr an ihm bewundert, das er nicht aufgibt , das er Maddy nicht aufgibt. Ollys Familienverhältnisse sind nicht einfach. Er hat dabei auch sein Päckchen zu tragen. Man könnte sagen, Olly und Maddie geben sich gegenseitig Kraft, ich denke sowas verbindet einfach. Je mehr wir im Verlauf erfahren umso tiefer geht das Ganze und die Emotionen fangen an, Achterbahn zu fahren. Dabei spürt man sämtliche Facetten an Emotionen. Es lässt uns vo Schmerz aufschluchzen , aber auch den Moment des Glücks genießen. Maddys Erfahrungen sind mitunter dabei von Schmerz und Leid gezeichnet, aber auch von Hoffnung und Liebe. Sie ist dabei bereit alles zu geben, für einen einzigen Augenblick des Glücks. Doch sie hat nie erwartet, was sich ihr noch offenbaren würde. Sie erfährt Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätte. Die sie an den Rand des Unglaubens und der Verzweiflung bringen. Es ist so unfassbar, das ich selbst schlucken musste und es einfach nicht glauben konnte. Aber es geht hier auch um Entscheidungen und Mut. Hierbei schafft es die Autorin auch immer wieder geschickt durch unvorhergesehene Wendungen, der Geschichte neuen Auftrieb zu geben. Ich fand es beeindruckend wie Maddy die Welt sieht, dabei sieht sie Dinge, die wir als normal betrachten und deshalb nicht weiter beachten. Sie lässt uns intensiv an ihrem Alltag teilhaben, sie zeigt uns was sie liebt und was nicht. Ich hab mich während des Lesens auch immer wieder gefragt, was wir von den Menschen die uns umgeben wirklich wissen. Sie können uns noch so nah, aber doch unglaublich fern. Der Abschluss hat mir gut gefallen. Die Charaktere fand ich sehr authentisch und real dargestellt. Hierbei hat jeder seine Geschichte zu erzählen und zu verarbeiten, das bringt sie uns einfach spürbar näher und lässt die Gesamtgeschichte vielschichtiger erscheinen. Das zentraleThema ist sehr gut gewählt und wird auf berührende und eindrucksvolle Art und Weise sehr gut herübergebracht. Hierbei erfahren wir die Perspektive von Maddy, was ihr eine besondere Tiefe verleiht. Man kann ihre Gedanken und Gefühle stets gut nachempfinden. Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge, wobei mir die über aus liebevolle Gestaltung dabei sehr gut gefallen hat. Es haucht der ganzen Geschichte einfach mehr Leben ein. Der Schreibstil der Autorin ist monoton und trocken, aber dennoch ist es unheimlich fesselnd geschrieben, das es einfach nicht loslässt und nachdenklich stimmt. Das Cover und auch der Titel passen gut zum Buch. Fazit: Eine berührende Geschichte über ein junges schwerkrankes Mädchen, das einfach mitnimmt und auch nachdenklich macht. Man kann total darin versinken und einfach alles andere ausblenden. Eine klare Leseempfehlung.