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Maya Rottenmeier

Posted on 16.6.2020

Zur Handlung: Weston lässt sich auf einen fragwürdigen Deal mit Elizabeth ein. Eine Scheinehe, die beiden Seiten dienlich ist. Gefühle bleiben selbstverständlich außen vor. Und wie es im Leben und der Liebe ist, kommt alles anders, als beide sich vorstellen können. Die Figuren: Elizabeth ist 25 Jahre alt und wird an ihrem 29. Geburtstag die Erbin von Dyson Media. Ihr verstorbener Vater hat für einen früheren Erbantritt die altbackene Bedingung eingebunden, dass Elizabeth verheiratet sein muss. Elizabeth hat Politikwissenschaften studiert und will ohne weitere Kenntnisse den Konzern leiten. Elizabeth ist bildschön, intelligent und wirkt bisweilen verwöhnt und arrogant. Zwischendurch lässt sie eine warme Seite durchblitzen, die ich gerne öfters gesehen hätte. Weston King ist 28 und Anteilseigner bei der Werbeagentur Reach End, die sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit megaerfolgreich zu sein. Donovan Kincaid, sein Kumpel und Boss, macht Weston den Vorschlag mit der Scheinehe. Weston ist ein Womanizer der Frauen wie Donuts vernascht. Er bleibt nie länger als vierzehn Tage mit einer Frau zusammen und liebt es unverbindlich. Das Verhältnis zu seinen Eltern ist angespannt. Weston versteht es grandios, sich wie ein Mistkerl zu verhalten, aber er kann auch anders. Seine Entwicklung wird eindrücklich geschildert. Die Umsetzung: Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, was mir prima gefällt. Die Figuren agieren lebhaft und die Autorin versteht es, mich in den Seiten zu halten. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Weston und Elizabeth in der Vergangenheit erzählt. Die expliziten Szenen fügen sich gut ins Buch ein. Die inneren Kämpfe, die die beiden jeweils alleine mit sich ausmachen, werden gut beschrieben. Meine Kritik: Bis zum Ende fehlt mir der Zugang zur Geschichte. Weston und Elizabeth reagieren stark körperlich aufeinander, doch zwischen ihnen fehlt es mir an Wärme, Emotionen und spürbarer Leidenschaft. Trotz der ich-Perspektive komme ich nicht nahe genug an sie ran. Bis zur Mitte des Buches erwecken beide in mir den Eindruck, als wäre der jeweils andere beliebig austauschbar. An einigen Stellen ist mir die Story zu derb. Bei den expliziten Szenen prickelt nichts bei mir. Ich stolpere über Ungereimtheiten und am Ende staune ich über ein offenes Ende, das lieblos auf die letzte Seite gequetscht ist. Mein Fazit: „Dirty Sexy Player – Du wirst mir gehören“ bietet einen angenehmen Schreibstil und packenden Plot, der die Leselust wachhält. Dennoch springt bei mir der Funke nicht über. Mit den Protagonisten bin ich nicht eine Sekunde warm geworden und dass das Ende offenbleibt, war am Anfang für mich nicht ersichtlich. So gebe ich diesem Buch 3 akzeptable Sterne von 5. Mit einer Leseempfehlung tue ich mich schwer, weil mich die Story so gar nicht entzündet hat, aber hier mag sich jeder selbst ein Urteil beim Lesen bilden.

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