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Tintenbluete

Posted on 16.6.2020

Ich habe vor ein paar Tagen "V is for Virgin" beendet. Das Buch ist ja super umstritten, einige haben es abgebrochen, andere dagegen finden es richtig toll. Aufgrund der ganz unterschiedlichen Meinungen war ich echt gespannt auf die Geschichte. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass ich weder zu der Gruppe gehöre, die das Buch total feiert, noch zu der Gruppe, die es sehr stark kritisiert. Was Liebesgeschichten oder New Adult-Bücher angeht, bin ich generell sehr kritisch und nur ganz wenige Bücher konnten mich bisher überzeugen. Trotzdem kann ich dem oft genannten Kritikpunkt, "V is for Virgin" wäre (gerade für junge Menschen) sehr bedenklich, nicht zustimmen. In meinem Augen ist eher das Gegenteil der Fall. Das Buch macht darauf aufmerksam, dass Sex etwas sehr Persönliches ist und jedem selbst die Entscheidung überlassen werden sollte, wann er bereit dazu ist. Meiner Meinung nach macht es jungen Menschen dadurch Mut, indem es vermittelt, dass es vollkommen okay ist, Nein zu sagen und damit zu warten. Viele haben kritisiert, dass das Buch Slutshaming enthielte. Ich muss sagen, dass ich diesen Kritikpunkt teilweise nachvollziehen kann, aber auch nur, weil ich das Buch sehr kritisch gelesen habe. Viel deutlicher wird in meinen Augen betont, dass es nicht darum geht, andere zu verurteilen weil sie Sex haben, sondern die zu ermutigen, die sich nicht trauen, nein zu sagen. Jedoch habe ich auch einige Kritikpunkte, die sich vor allem auf die Charaktere und den Verlauf der Geschichte beziehen. So war mir beispielsweise Kyle die ganze Zeit über wahnsinnig unsympathisch, zwar macht er eine Wandlung durch, diese wirkt aber eher konstruiert und unnatürlich. Auch die Handlungen und Gefühle der Charaktere haben sich mir teilweise nicht ganz erschlossen und insgesamt war mir die Geschichte stellenweise etwas zu überzogen und unrealistisch. Trotz der Kritik halte ich "V is for Virgin" für ein lesenswertes Jugendbuch, da die Botschaft gerade für Jugendliche wichtig ist und das Thema meiner Meinung nach viel zu selten aufgegriffen wird.

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