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cozybibliophilie

Posted on 16.6.2020

Stell die vor, du sitzt in deinem autonom fahrenden Auto. Du bist auf dem Weg zu einem Termin, einem Treffen, zur Arbeit. Du versuchst deinem Auto einen Befehl zu geben und es reagiert nicht mehr. Dann meldet sich eine Stimme aus den Lautsprechern, die dir sagt, dass dein Auto nicht mehr unter deiner Kontrolle ist und du in 2,5 Stunden wahrscheinlich tot bist. Noch sieben weiteren „Passagieren“ geht es so und die Welt entscheidet durch Umfragen, wer überlebt… Das Cover ist schön minimalistisch, mit tollem blauen Buchschnitt. Ein kleines Manko ist jedoch, dass man darauf jeden Fingerabdruck sieht, aber das kann man verkraften, wenn die Geschichte so gut ist, wie die von „The Passengers“. Den Schreibstil von John Marrs fand ich wie schon bei „The One“ sehr flüssig zu lesen und durch die kurzen Kapitel und Perspektivenwechsel fliegt man nur so durchs Buch. Tatsächlich habe ich es morgens angefangen und am Abend beendet. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, wurde mit jeder Seite gespannter auf die Auflösung. Bei Büchern mit vielen verschiedenen Perspektiven habe ich immer etwas Sorge die Personen nicht auseinanderhalten zu können, aber hier hatte jede Person eine interessante und oft schockierende eigene Persönlichkeit. Wie die Geschichte aufgebaut und aufgedröselt wurde, wie man nachher feststellt, dass es für Dieses und Jenes schon Anzeichen gab, fand ich wirklich gut und wurde auch vom Plott überrascht! Besonders gefallen hat mir das Thema des Buchs. Ich finde autonom fahrende Autos sehr interessant und vor allem die ganzen moralischen Fragen die damit einhergehen wie „Wie geht das Auto mit einem unvermeidbaren Unfall um?“. Solche und andere Fragen, die aufgeworfen wurden beschäftigen mich jetzt noch einige Zeit nachdem ich das Buch gelesen habe und ich finde es immer toll, wenn ein Buch einen solchen Eindruck hinterlässt.

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