cozybibliophilie
Die Lieblingsbeschäftigung von Zachary Ezra Rawlins ist Lesen. Jeden Tag geht er in die Bibliothek, durchstöbert die Bücher und nimmt einige mit. Eines Tages springt ihm ein sehr sonderbares Buch ins Auge und aus Neugier nimmt er es mit. Als er anfängt es zu lesen, kommt ihm einiges bekannt vor, denn dort in dem Buch steht ein Teil seiner eigenen Kindheit geschrieben. Auf der Such nach dem Ursprung der Geschichte des Buchsentdeckt Zachary eine Welt von der er niemals auch nur geträumt hätte… Das Cover ist wirklich toll und greift vor allem schön den Inhalt des Buchs auf. Der Schreibstil war unglaublich bildgewaltig und poetisch. Erin Morgenstern versteht es Dinge zu beschreiben, auszuschmücken und auch eigentlich banale Dinge furchtbar interessant klingen zu lassen. Zachary ist ein zunächst wohl eher unscheinbarer Charakter, der sich über die Geschichte aber mausert und viel mit einbringt. Auffälliger waren für mich aber viele der anderen Charaktere, die im Laufe der Geschichte eingeführt werden, die oftmals ganz schrullige Eigenheiten hatten. Was mich aber am meisten fasziniert hat war die Welt, die Zachary entdeckt. Sie steckt so voller origineller Ideen. Anfangs liest man zwischen den Passagen von Zachary einige Geschichten. Alle davon einzeln genommen könnten für ein ganzes Buch reichen und als sie dann zusammengeführt werden und ein ganzes großes Bild ergeben, war ich wirklich begeistert. Die Geschichte ist sehr surreal geschrieben, die Welt hat ihre eigenen Regeln und Eigenarten, die man einfach so hinnehmen muss. Vom Aufbau der Welt fühlte ich mich ein wenig an „Alice im Wunderland“ oder „Die unendliche Geschichte“ erinnert. Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch ist eine Länge für mich zwischen den Seiten 400 bis 500. Da hätte die Geschichte für mich etwas schneller voranschreiten können, aber das ist definitiv meckern auf hohem Niveau!