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Mia

Posted on 16.6.2020

Die 17jährige Ellie ist mit ihren Eltern von Köln in eine Dorfidylle im Westerwald gezogen. Dieser Umzug macht ihr schwer zu schaffen, denn sie vermisst ihre Freunde, ihr Handy hat keinen Empfang und die Einöde langweilt sie zu Tode. Doch schnell merkt sie, dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn sie wird von bösen Träumen heimgesucht, die sich anfühlen, als seien sie real. Sei es ein Unwetter oder ein unbekannter Reiter, der sie auf einem Pferd zu retten scheint. Diesen Reiter (Colin) lernt sie dann aber auch in der realen Welt kennen. Ihren Eltern gefällt es gar nicht, dass sie sich nun mit Jungs einlässt und sie bitten Ellie, ihnen den Jungen vorzustellen. Doch an dem Abend, an dem Ellie Colin mit ihrem Vater bekannt macht, bahnt sich das ganze Unglück an, denn ihr Vater reagiert äußerst boshaft, als er Colin sieht und jagt ihn aus dem Haus. Ellie verbietet er jeglichen Kontakt zu ihm und auch wenn sie sich anfangs noch an diesen Befehl zu halten scheint, so ist doch ihre Neugier auf diesen Jungen und vor allem auch das liebliche Gefühl einer aufkeimenden Verliebtheit größer als das Verbot der Eltern. Doch ist Colin wirklich gut zu ihr? Ellie erkennt immer mehr, dass irgendwas im Argen ist mit dem Jungen, der so unheimlich und unnahbar wirkt und sie versucht, dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen. Und auch wenn es sie anfangs ängstigt, so kommt sie doch nicht von der Ausstrahlung los, die Colin auf sie zu haben scheint. Und auch ihr Vater muss irgendeine Verbindung zu dem Jungen haben. Warum sonst verhält auch er sich auf einmal so sonderbar? Dachte ich anfangs noch, es würde auf einen Vampirroman hinauslaufen, so wurde ich doch nach und nach über diesen Trugschluss aufgeklärt. Zum Glück, denn Vampirromane liegen mir nicht so besonders. Zwar stehlen Vampire den Menschen Blut und auch Colin scheint den Menschen etwas nehmen zu wollen, was lebensnotwendig ist, doch können die Begebenheiten unterschiedlicher kaum sein. Das Buch hat mich mit seinen 631 Seiten so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Die Seiten wirbeln nur so weiter und am Ende ist man traurig, dass man sich von den liebgewonnen Personen trennen muss. Auch Tränen in den Augen blieben am Schluss (zumindest bei mir) nicht aus. Bettina Belitz ist mit diesem ersten Teil einer Trilogie ein Meisterwerk in der fantastischen Jugendliteratur gelungen, bei dem ich nun sehnlichst auf die beiden weiteren Teile warten werde! Ein großes Lob geht auch an die Grafikabteilung des Verlages. Als ich das Buch zum ersten Mal sah, verliebte ich mich direkt in das Cover. Dass der Inhalt mich nun auch noch ebenso begeisterte, lässt das Buch zu einem wahren Schmuckstück für mich und mein Bücherregal werden. Chapeau für eine spannende, fantasiereiche und fesselnde Lektüre, die gleichzeitig auch das Herz nicht unberührt lässt!

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