Profilbild von SternchenBlau

SternchenBlau

Posted on 16.6.2020

Schoko, Keks und die anderen Tiere müssen gemeinsam mit Chefin und ihrer Tochter Lotte umziehen. Und dann ist es sogar noch ein Gespenster-Hof. Dieses witzige Kinderbuch haben wir wieder in 3-Generationen gelesen. Mein 8jähriger Sohn findet: Ich fand sehr lustig, wie das Leben auf dem Land dargestellt wird. Die Ponys, vor allem Schoko, haben viele witzige Einfälle. Besonders lustig fand ich die Gemüsefalle, auch, wenn die nicht so richtig funktioniert hat. Die Bilder waren auch witzig. Das Pony Tony redet Bayerisch. Das zu lesen war nicht ganz einfach, aber ich habe es hinbekommen. Das war der erste Band, den wir von der Haferhorde gelesen haben. Und ich will noch weitere lesen. Daher vergebe ich 4,5 Sterne. Unsere Oma sagt: Eine lustige Geschichte! Mir haben am Besten die Sprachspiele gefallen – schon beim Titel „Flausen im Schopf“ – und, wie Schoko und Keks vor dem Laden die Auslagen anknabbern. Die „Viecher“ sind sehr gescheit, das zeigt das Buch sehr schön, und es hat mir gefallen, auf so humorvolle Weise in ihren Kopf hineinzuschlüpfen. Ich fand den Schluss auch sehr gut gelöst. In den letzten Wochen haben mir meine Tochter und mein Enkelkind ja einige Kinderbücher vorgelesen. Die Haferhorde ist für mich eine witzige Geschichte für den Alltag, aber manche Bücher erzählen noch mehr darüberhinaus oder sind zusätzlich informativer. Daher bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Sternen. Meine Elternsicht: Die Truppe auf dem Hof ist sehr witzig, genauso wie der Schreibstil von Suza Kolb, und so wurde beim Lesen auch wieder viel gekichert. Zwar gibt es mit der Suche nach dem Gespenst einen Gesamtbogen, viele Teile der Geschichte sind aber episodenhaft oder wir bekommen den Alltag der Tiere mit. Das ist charmant, erzählt es denn Kindern doch, was so ein Hof auch alles an Arbeit und Routine bedeutet. Mir fiel immer wieder beim Schreiben auf, dass Kolb aus eigener, jahrzehntelanger Erfahrung mit Pferden schreibt. Beim Schluss und auch beim Sturz vom Dach fand ich es dann etwas zu unrealistisch, weil die Haferhorde halt schon in einer realen Welt angesiedelt ist. Schon klar, dass bei so einer leichten Geschichte keine schwersten Verletzungen passieren sollen. Aber dann hätte ein kleinerer Unfall halt auch gereicht. An der Reihe hat mich besonders angesprochen, dass die Haferhorde nicht nur für Mädchen gegendert ist. Pferde waren Jahrtausendelang eines der wichtigsten Nutztiere und eines der wichtigsten Transportmittel, die rosa-blau-Falle ist hier doppelt unsinnig. Und es gibt selbstverständich auch Jungs, die Pferde mögen, und sich leider sonst von der pinken Zuschreibung abschrecken lassen. Die Haferhorde ist da eine willkommene Abwechslung und auch die Illustrationen von Nina Dulleck geben hier einen wichtigen Kontrapunkt zum sonst üblichen. Die Illustrationen haben mir auch sehr gut gefallen. Ganz gelungen fand ich die Haferhorde beim Genderbild leider trotzdem nicht. Die haupthandelnden Protagonist:innen sind allesamt männlich. (Die Zweibeiner zwar dafür alle weiblich, aber die werden ja beobachtet.) Das ist ja auch mal okay, aber den weiblichen Tieren wird eigentlich allen das weibliche Klischeelabel „zickig“ verliehen und als etepetete dargestellt – das ist echt schade. So lande ich bei meiner Bewertung auch bei 3,5 Sternen. Ich hoffe, da gibt es in den Folgebänden mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Figuren. Neugierig, wie es auf dem Hof weitergeht, bin ich aber auf alle Fälle. Fazit Eine witzige Geschichte mit einer frechen Pferde-Horde, die viel über den Alltag auf einem Hof erzählt. Meinem Sohn hat es sehr gut gefallen, daher runden wir unsere gemeinsamen 3,66 Sterne selbstverständlich auf.

zurück nach oben