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Rezension zu „Never let me down“ von Sarina Bowen Nachdem ihre Mutter plötzlich verstorben ist, lernt Rachel zum ersten Mal ihren Vater kennen: Den berühmten Rockstar Freddy Ricks. Mit ihm betritt sie eine Welt, die ihr bislang verschlossen blieb. Sie wechselt für ihr letztes Schuljahr an die Schule, auf der sich ihre Eltern kennen lernten und begibt sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit. „Never let me down“ von Sarina Bowen ist anders, als die typischen Young Adult Romane, die man gewohnt ist. Ihr Fokus liegt nicht auf der Suche nach der großen Liebe sondern auf der Bedeutung von Familie und, wie es ist, sich selbst zu finden. Rachel und Freddy begegnen sich als zwei Fremde und sind doch durch ihre DNS miteinander verbunden. Rachel ist eine authentische Figur, die mit Ängsten und Zweifeln zu kämpfen hat. Ihr ganzes Leben gab es nur sie und ihre Mutter, die ihr vom Schicksal entrissen wurde. Als sie ihren Vater kennenlernt findet sie nicht nur einen Teil ihrer Familie wieder, sondern auch sich selbst. Ihre Charakterentwicklung war wirklich beträchtlich. Ich mag es, wenn Figuren über sich hinauswachsen und für sich selbst und ihre Prinzipien einstehen können. Rachel ist eine Identifikationsfigur, die Mut macht und Vorbildcharakter hat. Freddy ist genau das, was man sich unter dem klassischen Rockstar vorstellt. Er ist launisch, chaotisch und muss sich mit seiner neu gewonnenen Vaterrolle noch arrangieren. Allerdings wirkt er zu keiner Zeit verantwortungslos oder plump. Ich mochte ihn von Beginn an. Jake ist eine dieser Figuren, die das romantisch veranlagte Leserherz höherschlagen lässt. Ich hatte ihn schon in mein Herz geschlossen, als er noch gar keinen leibhaftigen Auftritt in der Geschichte hatte. Er ist ein absoluter Good-Guy, der weiß, wie man respektvoll und empathisch mit Frauen bzw. Mädchen umgeht. Rachels neue Mitbewohnerin im Wohnheim ist Aurora. Eine unglaublich sympathische Figur und eine Freundin zum Pferdestehlen. Sie ist der Fels in der Brandung, wenn Rachel vor lauter emotionaler Unordnung das rettende Ufer nicht mehr sieht. Aurora sagt, was sie denkt, ohne eingebildet zu wirken. Ich würde mir wünschen, dass sie vielleicht in einem weiteren Buch ihre eigene Geschichte erzählen kann. Und dann ist da noch Haze… Rachels bester Freund aus Kindertagen. Um ehrlich zu sein… Ich konnte ihn von Beginn an nicht leiden. Er hat meiner Meinung nach keinen einzigen positiven Charakterzug und seine Handlungen im Verlauf der Geschichte verstärkten meine Abneigung ihm gegenüber stetig. Wieso, weshalb und warum müsst ihr selber lesen, weil ich euch nicht spoilern will ;) Nur so viel: Er ist das komplette Gegenteil von Jake! Insgesamt hat Sarina Bowens Geschichte eine sehr ruhige Stimmung. Sie ist leise aber, wie ich finde sehr Wortgewaltig. Immer wieder gab es Sprachliche Bilder, die Emotionen perfekt einfingen und transportierten. Ich mochte die Art, wie die Autorin Rachels innere Konflikte nachvollziehbar darstellte. Es lag so viel zwischen den Zeilen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Umstand, dass es kein unnötiges und überzogenes Drama gab, wie man es in diesem Genre normalerweise fast schon gewohnt ist. Ich konnte 100% mit der Geschichte und ihren Figuren mitfühlen. Es war schneller vorbei, als mir lieb war. Die Message, die am Ende transportiert wurde hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. „Never let me down“ hat für mich persönlich definitiv einen Highlightstatus. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und mich am Ende mitgefreut. Das einzige, das ich bemängeln würde ist der Klappentext. Er ist meines Erachtens irreführend, da Rachel nicht studiert, sondern ihr letztes Schuljahr vor dem Studium absolviert. Dieser Umstand könnte gegebenenfalls falsche Erwartungen beim Leser hervorrufen, da ältere Charaktere erwartet werden könnten. Allerdings kann die Geschichte da nichts für 😋 Allen, die Mal weg vom alt bekannten „Unerfahrenes Mädchen verliebt sich in bösen Jungen und dann gibt’s Drama“ wollen, kann ich dieses Buch ans Herz legen. Es war wirklich einfach nur schön und am Ende ist alles so gekommen, wie ich es mir erhoff hatte!