Nordlicht liest
Der Streifenpolizist Cornell Rohde hat viel in seinem Leben mitgemacht. Zuletzt wurde er von seinem Kollegen Herbert ans Messer geliefert – dieser hat nämlich behauptet, dass Cornell den Jungen beim letzten Einsatz erschossen hat, dabei war es Herbert selbst. Cornell hat seine Unschuld nicht beweisen können und hat so seinen Job in München verloren. Um neu anzufangen ist er nach Salzburg gezogen. Dort hält er sich mit 2 kleinen Jobs über Wasser. Sein Nebenjob ist in einer Bank, dort ist er der Sicherheitsmann. In dieser Bank lernt er auch Mia kennen – seine mittlerweile Verlobte. Sein Leben lief toll und er war mit sich und der Welt zufrieden. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem die Bank überfallen wurde und er nur Augen für seine Mia hatte und nicht rechtzeitig eingreifen konnte! Der Schreibstil ist locker und leicht. Erzählt wird aus einer einzigen Perspektive, der Ich-Perspektive von Cornell. Durch diese eine Perspektive bekommt man sofort ein Gefühl für Cornell. Es schafft Nähe und Vertrautheit – fast so als würde Cornell mir seine Geschichte erzählen. Die Charaktere haben mich sofort in den Bann gezogen. Cornell war sehr authentisch und die zahlreichen Nebencharaktere hatten einen großen Stellenwert und die Geschichte mit getragen. Allesamt waren toll ausgearbeitet und realistisch ins gesamte Konzept eingefügt. Das Tempo war im nachhinein nicht wirklich vorhanden, ABER ich fand das überhaupt nicht schlimm. Die Story wurde so packend und toll erzählt, dass es mich absolut null gestört hat, dass phasenweise nur etwas über das Darknet kam oder die Ermittlungen stockten. Ich habe jedes Wort wie ein Schwamm aufgesaugt und habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Ich kam mir vor als würde Cornell mir persönlich seine Geschichte erzählen und ich habe ihm mit Spannung und Aufregung gelauscht. Am Anfang waren ein paar Szenen wo eine Wendung nach der nächsten kam, da hatte ich richtig Herzrasen und habe mit Cornell mitgelitten und mitgefiebert. Ich kann nichtmal genau erklären warum, aber trotz dass stellenweise nicht viel passiert ist war es extrem spannend. Bei der Idee mit dem mysteriösen Banküberfall hat mich sehr gut unterhalten. Die Geschichte wird wirklich erst am Ende ganz genau aufgeklärt und so bleibt die Spannung, was nun mit den Kisten und dem Licht so los ist auch bis zum Ende erhalten. Eine wirklich überzeugende Umsetzung! Und eine klare Empfehlung für alle Thrillerfans. Ich hab in einigen Rezis gelesen, dass es unblutig zugehen soll, das stimmt nicht ganz – es gibt ein paar Tote und es fließt auch so noch etwas Blut. PS hier würde ich mir glatt eine Reihe wünschen, weil Cornell ein echt toller Charakter war!