thrillerleser
Sophie Petersen träumt vom mintfarbenen Foodtruck, in dem sie kochen und ihre Gäste kulinarisch verwöhnen kann. Doch das Leben hält sich nicht an ihre Träume und so steht Sophie am Empfang der grossen Filmfirma Triversal in Hamburg. Ihr Freund Tim macht Karriere und sieht seine Freundin ganz und gar nicht in einer anspruchsvolleren Tätigkeit. Als Sophie vom Fleck weg als Marketingleiterin für einen Film engagiert wird, ahnt sie noch nicht, dass sich ihre Träume ein Stück weit erfüllen. So kann sie in Dänemark nicht nur das Film - Catering übernehmen, sondern lernt auch noch einen geheimnisvollen Mann kennen. In dieser Geschichte bekommt der Ausdruck " auf das Bauchgefühl hören " eine ganz neue Dimension. Denn Sophie spürt körperlich, ob etwas passt oder nicht. Weil ihr Bauch rebelliert und der Reizdarm kund tut, wenn was in ihrem Leben schief läuft. Im Verlauf der Geschichte mausert sich Sophie von der unsicheren, angepassten und genügsamen Frau zu einer selbstbewussten und für ihre Ziele einstehenden Figur. Dabei darf man besonders die Karrieresprünge von Sophie nicht zu sehr hinterfragen. Denn die sind entweder Zufällen oder aber einem etwas einfach gehaltenenen Plot geschuldet. Durch die verschiedenen Karriere Entwicklungen, bei denen sogar Sophie's mürrischer Chef mitspielt, war ich rasch genervt. Erst ist Sophie Empfangsdame und wird dann ruckzuck zur Marketingchefin in Dänemark. Und dort, oh Wunder, erfüllt sich, wieder durch einen Zufall, ihr grösster Traum : Leute zu bekochen. Das ging alles so einfach und reibungslos, dass man versucht ist, sich zu fragen, ob es im realen Leben nicht auch so einfach sein könnte? Die Story hat sehr spritzig und frisch begonnen. Sehr humorvoll lernt man Sophie kennen und durchlebt mit ihr die verschiedensten Mühen des morgendlichen Arbeitsweges. Leider verliert sich die Spitzigkeit nach den ersten Kapiteln und das Ganze wurde langatmiger . Oft geht es zwar um Liebe, gegenseitige Anziehungskraft und Seitensprünge. Aber so richtig tief geht das nicht, sondern bleibt oberflächlich. So trifft sie zum Beispiel am Strand einen tollen Typen und es wird rasch vorhersehbar, wie sich das entwickeln wird. Hat mir der Schreibstil der Autorin, die mit " Die Liebe fällt nicht weit vom Strand " ein Debut geliefert hat, gefallen? Grundsätzlich ja! Besser hätte ich gefunden, wenn nicht immerzu der grummelnde Magen der Protagonistin erwähnt worden wäre.