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Lara

Posted on 13.6.2020

Ich glaube, ich habe es im Bezug auf die Grimm-Chroniken schon öfter erwähnt: man denkt immer, es kann einen doch gar nichts mehr aus den Socken hauen und dann blättert man im nächsten Buch der Reihe weiter und zack, ist es wieder passiert. Und das ist dann mitunter wirklich atemberaubend. So auch im "Tanz der verlorenen Seelen". Wir haben es nun bereits mit dem sechsten Buch der Grimm-Chroniken zu tun und eines ist schon mal Fakt: die Covergestaltung ist und bleibt gigantisch. Es ist ein Vergnügen, sich das Buch im Regal anzuschauen und jedes Cover ist immer wieder ein absoluter Hingucker. Doch was erwartet uns nun beim Inhalt? Es ist ja so, dass man anhand der Klappentexte immer kurze Einblicke bekommt, aber man weiß eben nicht, in welchem Zusammenhang man ihn im Buch wiederfindet. Auch dieses Mal war ich wieder überrascht, da ich die Geschehnisse so nicht erwartet hätte. Ich glaube, dieses Buch hat mich einfach nur wahnsinnig geschockt und sprachlos zurückgelassen. Man kann beinahe sagen, es gibt hier den ganz großen Umbruch... Im Mittelpunkt der Handlung stehen vorrangig die Geschehnisse rund um Mary und Dorian im Jahr 1594. Noch immer sind sie auf der Suche nach der Erdenmutter und ahnen nicht, was hier noch auf sie zukommt. Es geht hier diesmal richtig stark voran und man erfährt hier etliche neue Informationen. Und natürlich ist die Spannung bezüglich der Erdenmutter zumindest bei mir schon seit ihrer ersten Benennung sehr groß. Allerdings war ich nicht darauf vorbereitet, was hier passieren würde und ich habe tatsächlich während des Lesens entsetzt "Nein!" gerufen, als mir klar wurde, was hier geschehen war. Natürlich verrate ich hier nichts, aber nur soviel: entweder war ich blind oder es war wirklich einfach nicht direkt zu begreifen. Aber die Entwicklung, die hier offenbart wird, hat mich sprachlos gemacht und absolut geschockt. Das war für mich der wohl größte Schockmoment, seit ich diese Bücher lese. Aber meine Hochachtung, wie toll das umgesetzt wurde. Die Überraschung ist an der Stelle wirklich gelungen. Doch auch die anderen Zeitstreifen bedürfen der Aufmerksamkeit in diesem Buch. Was die Geschehnisse rund um Maggy und Joe angeht, so stehen diese hier eher im Hintergrund, was ich aber nicht schlecht finde (wobei auch dem kurzen Kapitel, das ihnen gewidmet ist, jede Menge Faszination zugrunde liegt, weil hier nichts ist, wie es scheint). Der Fokus der Geschichte war mit Mary und Dorian nämlich sehr gut gewählt. Stattdessen liegt das weitere Augenmerkt auf Margery im Jahr 1812. Ich bedaure sie jedes Mal aufs Neue, wenn ihre Geschichte weitergeht und deutlich wird, was sie alles durchstehen muss. Auch dieses Zeitfenster hat es geschafft, mich aus den Socken zu hauen. Zum Einen im Bezug auf Mary, deren Verhalten mich insbesondere nach den Erkenntnissen aus 1594 absolut geplättet hat. Ich habe die Szene glaube ich zweimal gelesen, bis ich sicher war, dass ich mich nicht "ver"lesen hatte. Und dann ist da ja noch die Geschichte rund um Wilhelm und hier konnte mich die Autorin emotional vollends packen. Natürlich verrate ich hier nicht mehr, aber es gab eine Szene, die mich wirklich sehr berührt hat. Man sieht eines wieder ganz deutlich: die Autorin hat es erneut geschafft, die perfekten Elemente zu finden und zu einer wunderbaren Geschichte zu vereinen. Man wird immer wieder aufs Neue überrascht und die Grimm-Chroniken halten einen absolut gefangen. Ich freue mich schon jetzt darauf, wie es im nächsten Teil weitergehen wird un welche Geheimnisse noch auf uns warten!

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