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buecher_rauschen

Posted on 13.6.2020

"Wen der Rabe ruft" ist der Auftakt zu Maggei Stiefvaters Raven-Cycle. Die Reihe stand seit Jahren auf meiner Wunschliste und endlich habe ich es geschafft, sie zu lesen. Allerdings ist sie meinen (recht hohen) Erwartungen nicht ganz gerecht geworden. Die Grundidee hinter dem Buch ist gut. Blue und ihre Familie besitzt magische Fähigkeiten, die verstärkt werden durch die Ley-Linien - Linien voller Energie. Auf der Suche nach diesen Linien sind auch die vier Raven-Boys Gansey, Adam, Ronan und Noah. So kommt es natürlich, dass die Wege der fünf sich kreuzen. Darum dreht sich im Grunde die gesamte erste Hälfte des Buches. Die Handlung plätschert vor sich hin. Es ist ein langsamen Kennenlernen und Annähern zwischen den Figuren, ohne dass viel anderes passiert. Das war teils recht langweilige zu lesen, auch weil die Figuren nicht allzu tief ausgearbeitet sind. Blue ist eine sympathische Protagonistin, die auch mal selbst die Initiative ergreift. Aber das war es auch schon wieder mit ihren hervorstechenden Eigenschaften. Ebensowenig fallen zwei der Jungs auf. Gansey und Adam sind ein wandelndes Klischee ohne eigenen Charakter. Lediglich Ronan und Noah fand ich interessant und über sie hätte ich gerne mehr erfahren. Leider spielen sie in diesem Buch nur eine Nebenrolle, ich hoffe jedoch, dass sich das in den weiteren Bänden ändert. Ab etwa der zweiten Hälfte des Buches beginnt die Handlung spannender zu werden. Vor allem im letzten Teil überschlagen sich die Ereignisse und nach und nach fügt sich alles. Vieles habe ich bereits vorhergesehen, ein paar Dinge haben mich jedoch auch überrascht. Das Buch endet schließlich mit einem Cliffhanger, der direkt Lust auf den zweiten Teil macht. Den werde ich auch definitiv lesen. Auch wenn der erste Band meinen Erwartungen nicht gerecht wurde, hat er mir doch angenehme Lesestunden beschert und ich habe gern mit Blue und den Raven-Boys nach den Ley-Linien gesucht. Nach dem Ende habe ich auch die Hoffnung, dass der zweite Band (bzw. generell die Folgebände) spannender sein werden. Positiv hervorheben möchte ich außerdem den Schreibstil. Der ist nicht sonderlich anspruchsvoll, sondern eher locker. Dennoch ist alles präzise beschrieben und ich konnte mir die Umgebung gut vorstellen. Unnötige Ausschmückungen gibt es hier nicht, weswegen sich das Buch rasch lesen ließ. Insgesamt ist "Wen der Rabe ruft" ein solider Auftakt zu der Reihe, von dem ich mir jedoch ein wenig mehr erhofft hatte. Ein schlechtes Buch ist es deswegen jedoch nicht.

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