glitzernde_buecherwelt
ich war komplett fertig mit den nerven als ich das buch beendet hatte... ich habe geweint, heftig...auch jetzt spüre ich es...mein hals in zugeschnürt und mein herz rast beim schreiben dieser rezension... zum inhalt möchte ich nicht weiter spoilern als wie es im klappentext angegeben ist...wer bereits beim klappentext beklemmungen bekommt, sollte dieses buch nicht lesen...denn die psyche wird hier auf einer ebene getriggert und bearbeitet wie ich es schon lange bei keinem buch hatte... die autorin war mir vorher unbekannt...aber ihr schreibstil zog mich sofort in den bann...so viel nicht gesagtes steht zwischen den zeilen...auch scheint der stil anfangs etwas emotionslos...aber das ändert sich im laufe des buches, da vieles zwischen den zeilen transportiert wird... die spannung nimmt immer mehr zu, auch wenn die story ruhig erscheint...aber genau solche bücher bringen den leser oft an seine grenzen...die spannungskurve wird unterschwellig langsam aufgebaut...die emotionsebene wird auf so vielen ebenen angesprochen...der leser wird in diesen strudel gezogen und kann sich dem buch nicht entziehen... mir ist klar - die thematik spaltet gemüter...aber tiffany d. jackson geht mit so einer tiefe an diese heran - es ist unglaublich... wie oft liest man, dass ein kind ein anderes umgebracht hat - ausversehen oder doch aus mordlust? wie kann ein kleines wesen so etwas empfinden? spielt eifersucht eine rolle? wieviel anteil tragen die eltern daran? mitten drin bei diesem gedankenwirrwarr lernt der leser den charakter mary nach und nach kennen...ein mädchen, welches in ihren jungen jahren so viel leid ertragen musste...diese leere und hilfslosigkeit von mary spürte ich bis tief in meine nieren...keiner glaubt dir, nur du kennst die wahrheit... doch was ist die wahrheit? tja, darüber machte ich mir während des lesens viele gedanken...und ich dachte, dass ich die wahrheit kennen würde...doch dann kam das ende...wut, trauer, fassungslosigkeit wechseln sich immer noch ab...und weil ich damit nicht gerechnet hätte, war ich wahrscheinlich auch so fertig mit den nerven... mary selber ist eine protagonistin, die in sämtlichen facetten strahlt...der leser hat zum ende hin das gefühl sie zu kennen...besonders die schilderungen ihres lebens nach dem gefängnis in einer art wohngruppe - gott, ich hatte gänsehaut...wie unfassbar...ich möchte mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen unter welchen umständen manche menschen leben müssen...ich hatte das gefühl teil der szenerien zu sein...ich hattebestimmte gerüche in der nase...ich schmeckte das essen...boah leute... neben mary, aus deren sicht das buch geschildert wird, kommen auch andere personen mittels berichten, interviews oder dokumenten zu wort...in jedem erfährt der leser immer mehr über die tat und über mary selber...wie sieht jeder mary und ihr sein... ein gr0ßartiges werk, welches die autorin hier geschaffen hat...ein werk, das aufzeigt wie wichtig beide seiten einer geschichten sind...ein werk, das zeigt wie schmal der grad zwischen liebe und vertrauen sowie leid und misstrauen liegt...ein werk, welches die ungerechtigkeit eines systems aufzeigt...