Books_of_Namine
Nach „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ hatte ich sehr hohe Erwartungen an „Margos Spuren“ - wahrscheinlich zu hohe... Der Schreibstil von John Green war auch wirklich etwas besonderes. Zum Beispiel Quentins vermehrtes Aufzählen von Fakten mit „1. (...), 2. (...), 3. (...)“. Dennoch war „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ durch die Dialoge zwischen Hazel Grace und Augustus sehr viel gehobener und spezieller. Auch mit den Protagonisten wurde ich nicht so ganz warm. Margo war mir durchweg unsympathisch. Einerseits erstellt sie Hinweise um gefunden zu werden und gleichzeitig sind diese aber nicht zielführend. Man muss dabei so stark um die Ecke denken und ist sich doch nie sicher, dass es richtig ist. Außerdem hatten sie und Quentin jahrelang kaum Kontakt und dennoch wusste er intuitiv was sie dachte, ob sie sich an einem der besuchten Orte aufgehalten hat etc. Quentin an sich war ein solider Protagonist. Man erlebt, wie er selbstbewusster wird und über sich hinauswächst. Auch ist seine Art für seine Freunde - mögen sie noch so entfremdet sein - da sein zu wollen, sehr authentisch. Als Nebencharakter, ging mir besonders Ben auf die Nerven. Seine Ausdrucksweise, das ignorante Verhalten und sein Ich-bezogener Charakter hat mich die ganze Zeit nicht angesprochen. Doch trotz dieser Kritikpunkte gefällt mir der Grundgedanke der Geschichte: Jeder nimmt den gleichen Menschen anders wahr und dennoch sind es alle die gleiche Person. Nur, weil man glaubt jemanden zu kennen heißt das nicht, dass das auch der Fall ist.