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„Your Smile – Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ ist eine Liebesgeschichte mit ganz großem Wohlfühlfaktor, die nicht nur etwas für Korea-Fans ist (für die aber besonders). Die Handlung beginnt mit einem spannenden Ausgangsszenario, das es einem als Leser sehr leicht macht, mit der Protagonistin Riley zu fühlen. Der erste Tag in ihrer neuen Heimat Südkorea beginnt so schlecht, wie irgend möglich. Ihr Freund Nate, für den sie ihr Leben in Amerika zurückgelassen hat, lässt sie sitzen und macht sich mit seiner Neuen aus dem Staub. Riley bleibt nichts anderes übrig, als die Hilfe des attraktiven Jae-Joon anzunehmen, und vorerst für ein paar Tage beim ihm unterzukommen. Den Schreibstil von Cheryl Kingston fand ich von Anfang an toll. Ich mochte sehr, dass sie immer mal wieder Begriffe und Redewendungen auf Koreanisch eingebaut hat. Das hat mir sehr dabei geholfen, mich noch besser in das Setting einzufinden, das wirklich gut gelungen war. Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit pudelwohl gefühlt und konnte zusammen mit Riley dieses spannende Land ein wenig mehr entdecken. Man lernt in diesem Buch viele tolle Charaktere kennen. Viele der Nebencharaktere konnte ich sehr in mein Herz schließen und hätte nichts dagegen, auch noch etwas mehr über diese zu lesen. Unsere Protagonistin Riley war mir insgesamt ein wenig zu „glatt“. In jeder Situation verhält sie sich eigentlich absolut perfekt, ist immer aufopferungsvoll und liebevoll, niemals selbstsüchtig, schlägt nie über die Stränge,… Ich konnte mich mit ihr nicht so richtig identifizieren, da sie für mich nicht genügend Ecken und Kanten hatte. Dennoch ist mir eine „zu perfekte“ Protagonistin immer noch lieber als eine, die Zickenterror veranstaltet, daher war das schon okay so. Jae-Joon ist ebenfalls ziemlich perfekt. Er hat allerdings einige Wunden aus der Vergangenheit, die er mit sich herumträgt, die ihn etwas menschlicher machen. Ich hätte es jedoch denke ich noch realistischer gefunden, wenn man von diesen Wunden auch ab und zu mal etwas in seinem Handeln gespürt hätte. Zwischen Riley und Jae-Joon gibt es auch einige erotische Szenen, die ich ebenfalls total gut und niveauvoll geschrieben fand. Sie wirkten nie aufgesetzt oder billig, wie das manchmal in anderen Büchern dieses Genres der Fall ist. Generell verläuft die Handlung eher seicht und gerade in der ersten Hälfte wurde ein größerer Fokus auf die Beziehung der Charaktere untereinander gelegt, was völlig in Ordnung ist. In der zweiten Hälfte geht es dann aber auch etwas dramatischer und packender zu, was ich sehr mitreißend fand. Mir hat „Your Smile“ auf jeden Fall sehr gut gefallen, da ich mich beim Lesen sehr wohl gefühlt habe und einige schöne Stunden mit diesem Buch verringen durfte. Ich werde auf jeden Fall die Augen nach weiteren Büchern dieser Autorin offen halten.