lesehase_
Ich finde das Cover mit der Farbexplosion wirklich sehr ansprechend, allerdings passt das englische mit einem Glas als Motiv besser zur Geschichte. Die Rezension fällt mir nicht leicht, weil ich unter keinen Umständen spoilern möchte, weshalb ich nicht allzu sehr in die Tiefe gehen kann. Mit dem Einstieg in die Geschichte hatte ich hingegen gar keine Probleme. Es beginnt mit dem ersten Treffen von Rune und Poppy, als die beiden erst 5 Jahre alt sind und Rune mit seiner Familie gerade nach Blossom Grove gezogen ist. Ich merkte bereits bei der ersten Begegnung, wie verbunden sie sich von Anfang an fühlen. Sie werden die besten Freunde, die man nur als Seelenverwandte bezeichnen kann, und ihre Beziehung entwickelt sich weiter. Die beiden ergänzen sich super und sind unzertrennlich. Deshalb bricht es ihnen das Herz, als sie sich trennen müssen… Auch die Familien der beiden Spielen eine Rolle und ich mag die unterschiedlichen Beziehungen innerhalb einer Familie, die thematisiert werden. Besonders wichtig ist Poppy’s Großmutter, die Poppy an ihrem Sterbebett ein „Kuss-Glas“ übergibt. In diesem Glas soll Poppy auf kleinen Zetteln 1000 besondere Küsse aufschreiben und man kann sich denken, mit wem sie viele dieser Küsse teilt. Diese Idee finde ich sehr originell. Nach dem ersten Drittel der Geschichte brauchte ich immer ein Taschentuch griffbereit, denn immer wieder bekam ich einen kleinen Heulkrampf. Aber obwohl diese Geschichte wirklich sehr traurig ist, ist sie gleichzeitig auch lebensbejahend. Ähnlich verhält es sich mit den Protagonisten: Während Rune immer wieder von seiner Wut und der Dunkelheit heimgesucht wird, liebt Poppy das Leben über alles und wendet sich stets dem Licht hin. Manchmal habe ich mich nur gefragt, ob sie sich immer altersgemäß verhalten oder manchmal doch älter, als sie sind. Aber manche Menschen sind nun mal auch reifer als andere. Der Schreibstil von Tillie Cole ist auch einfach genial und gefiel mir noch besser als bei „A Wish for Us“. Sie kann die Beschreibungen von Gefühle, Gedanken und Orten echt und bildlich rüberbringen. In dem Buch habe ich echt viele Zitate markiert, die mich zum Nachdenken gebracht haben. So brauchte ich beim Lesen auch manchmal eine Pause, um alles sacken zu lassen. Am Ende der Geschichte folgt noch ein Epilog, dem ich sehr zwiespältig gegenüber stehen. Erst dachte ich, er wäre perfekt, doch jetzt im Nachhinein hätte ich ihn mir anders gewünscht bzw. in diesem Fall hätte ich ihn ganz weggelassen, damit sich die Leser. Deshalb werde ich, wenn ich an das Buch denke, den Epilog gedanklich unter den Tisch fallen lassen. Für mich endet alles mit dem letzten Kapitel. Ansonsten war das Buch für mich perfekt. FAZIT: 5/5⭐️💧 Eine berührende und tiefgründige Geschichte, die einem zum Nachdenken bringt. Eine absolute Leseempfehlung, wenn man dramatische Geschichten mag ZITATE: „Er sagte mir, dass ein einzelner Moment die Welt verändern kann. Ein Leben. Dieser eine Moment kann in dieser kurzen Sekunde ein Leben unendlich besser oder unendlich schlimmer machen.“ „Stattdessen sollten wir danach streben, dass all die kostbaren Augenblicke voll und ganz ausgeschöpft werden, so viele, wie wir nur in diese kurze Zeit auf Erden hineinquetschen können.“ „Wenn wir glauben, dass wir nicht mehr weiterkönnen, dann kommt jemand, um uns zu helfen … jemand trägt uns da hindurch.“ „Lebe leidenschaftlich und liebe noch leidenschaftlicher. Folge deinen Träumen, suche Abenteuer … fange Momente ein.“ „Das Foto, das zwar die Welt nicht veränderte, doch die Frau zeigte, die seine Welt verändert hatte.“