Anja
Da der Klappentext von „Gefühle im Nebel“ ziemlich vielversprechend klang war die Vorfreude auf die Geschichte ziemlich groß. Jedoch war es im Endeffekt sehr anders als ich erwartet habe. Womit ich nämlich nicht gerechnet habe waren die Fantasy Elemente die man hier findet. Diese waren sehr interessant und auch die Fähigkeiten der Charaktere waren definitiv mal was anderes. Ich fand die Hintergrundgeschichte woher Emily die Fähigkeiten hat sehr spannend. Was ich aber etwas traurig fand war das man nicht erfährt woher die anderen diese speziellen Kräfte haben. Wie das alles zusammenhängt ist eine Frage die leider unbeantwortet bleibt. Dennoch war es unglaublich faszinierend. An den Schreibstiel der Autorin musste ich mich auch erstmal gewöhnen. Man liest aus der 3. Person und auch die Sichtweisen ändern sich immer mal wieder. Da das wechseln der Perspektiven und auch die Zeitsprünge nicht wirklich gekennzeichnet sind war ich anfangs nicht nur einmal etwas verwirrt. Zum Glück habe ich mich aber schnell an alles gewöhnt und konnte super in die Geschichte abtauchen und mich in eine Welt entführen lassen die nicht gerade ungefährlich ist. Zu Beginn des Buches ist die Hauptprotagonistin Emily 17 Jahre alt, was viel jünger ist als ich erwartet habe. Ihr Wunsch ist es Journalistin zu werden. An einem Sommertag am See trifft sie auf Mika und verliebt sich sofort in ihn. Als er sie jedoch bei einem zufälligen Zusammentreffen ignoriert, weiß sie sofort das mit ihm irgendwas nicht stimmt. Bald schon erfährt sie das er abhängig von einer neuen Droge ist. Als diese sich immer weiter verbreitet und total außer Kontrolle gerät macht es sich Emily zur Aufgabe eine Reportage über diese Droge zu schreiben. Hauptsächlich versucht sie damit aber mehr darüber zu erfahren um Mika von der Abhängigkeit zu befreien. Manche Stellen hatten für mich tatsächlich einen apokalyptischen Flair. Vor allem am Anfang passieren soviel heftige und traumatische Dinge die mich einfach nur schockiert haben. Ich hätte mir gewünscht das diese mehr über das Buch hinweg verteilt gewesen wären, da alles doch ziemlich schnell hintereinander passiert ist. Was ich allerdings richtig toll fand war das es immer wieder Andeutungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte gab. Für mich hat das die Spannung definitiv gesteigert und zum weiter lesen animiert. Zu den Charakteren kann ich sagen das ich Emily ganz gerne mochte. Sie ist super engagiert und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat dann zieht sie das auch durch ganz egal wie gefährlich das auch sein mag. Was ihre Beziehung zu Mika angeht muss ich zugegeben das ich die Anziehung der beiden leider nicht wirklich gefühlt habe. Dafür haben die beiden viel zu wenig Zeit miteinander verbracht und wenn es dann mal der Fall war wurde das nur in Form einer kleinen Zusammenfassung beschrieben. Was ich von Mika halten soll weiß ich bis jetzt nicht so genau. Irgendwie war er für mich viel zu weit weg als das ich eine Verbindung zu ihm hätte aufbauen können. Wen ich auch gar nicht mochte waren Feu und Damien. Hier ist es aber so das sie wirklich dazu erschaffen wurden um gehasst zu werden. Die beiden sind einfach nur skrupellos was schon wieder ziemlich genial war. Ihr Storyline hat mir genau deswegen so unfassbar gut gefallen und hat neugierig darauf gemacht was sie als nächstes planen und wie tief sie in alles verwickelt sind. Womit ich aber ein ganz großes Problem hatte war die Ausdrucksweise der Charaktere. Ich habe kein Problem damit, wenn in Büchern viel geflucht wird, solange es zu den Charakteren passt ist das voll ok. Was mich hier aber so doll gestört hat waren die Beschreibungen der Charaktere dessen Namen nicht bekannt sind. Diese wurden als „der Hässliche“, „der fette“ oder „der eklige“ beschrieben. Wenn Feu sowas gedacht oder gesagt hätte wäre das verständlich gewesen, da es einfach zu ihrer Art gepasst hätte. Teilweise kamen diese Sprüche aber von Emily was so gar nicht zu dem Bild passt was man von ihr vermittelt bekommt. Da dies auch nicht nur einmal vorkam sondern sehr oft hat mich das stark aufgeregt. Warum reduziert man Menschen immer auf ihr Äußeres? Hier hätte man die Charaktere zum Beispiel an Hand ihrer Kleidung beschrieben können wenn der Name unbekannt ist. „Der mit den roten Schuhen“, „der mit der schwarze Kapuze“, „der mit dem schwarzen Hoodie“. Aber so war das einfach nur anstrengen zu lesen. Wenn man darüber hinweg sieht war die Geschichte an sich jedoch sehr interessant. Vor allem ab Seite 200 war ich so gefangen in der Story das ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Die Geschehnisse haben angefangen sich zu überschlagen und man bekam das Ausmaß von Emilys Taten deutlich zu spüren. Wenn man sich in Drogengeschäfte einmischt kann das nie gut ausgehen und was die Folgen von Emilys Schnüffelei sind wurde einfach nur fesselnd beschrieben und waren voller Spannung. Zum Ende hin ging dann alles ziemlich schnell. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch also sicher nicht geschadet. Mein Fazit: An und für sich eine spannende und interessant Geschichte die zu Beginn noch etwas verwirrend ist. Ein guter mix aus Dark Romance und Fantasy! 3/5 Sterne