Jessica
Scarlet und Bridger treffen sich zur gefühlt ungünstigsten Zeit in ihrem Leben. Beide haben sie schwere Geheimnisse zu verbergen, dem sie dem anderen nicht zu Lasten legen können. Trotzdem schaffen sie es sich immer wieder ein wenig freie Zeit zu ergattern und ihre Geheimnisse gemeinsam zu vergessen. Doch jede Beziehung braucht Pflege und das bedeutet sie brauchen mehr Zeit als zwei Nachmittage die Woche. Darüberhinaus fliegt auch der beste Lügner irgendwann einmal auf..... Bridger ist wirklich ein Herzensjunge. Schon bevor man dein Geheimnis erfährt, schmilzt man dahin, wenn er beschrieben wird. Aber als man herausfindet, dass er sich auch noch liebevoll um seine kleine Schwester kümmert ist er vollkommen perfekt. Leider wird von einem sehr tragischen Schicksal der beiden berichtet. Und der Kampf, warum Bridger unbedingt verhindern will, dass Lucy an die Behörden fällt ist nachvollziehbar. Auch Scarlet ist ein sehr einfühlsamer und wandelbarer Charakter, den ich an manchen Stellen leider nicht ganz nachvollziehen konnte. Gerade bei ihrer Entscheidung mit Bridger Schluss zu machen, hätte ich mir ein paar mehr ihrer Gedankengänge gewünscht, da diese Entscheidung für mich sehr plötzlich und unnachvollziehbar kam. Aber dadurch bekommt man als Leser auch sofort besser mit, wie das ganze auf Bridger gewirkt haben muss. Das Buch selbst befasst sich mit mehreren empfindlichen Themen, schneidet diese aber ganz wunderbar an. Ich finde es gut, wie die Autorin die Themen zwar mit Vorsicht behandelt, aber trotzdem dem Leser die ganze Tragweite klar macht. Genauso toll fande ich es als nach dem Prozess von Scarlets Vater trotzdem gezeigt wird, das selbst schlechte Menschen manchmal ein paar wenige gute Sachen bewirken können. Weil die Welt eben nicht in Schwarz und Weiß aufgeteilt ist. Besonders im letzten Drittel des Buches überschlugen sich dann die Ereignisse, was ich aber sehr gelungen fand, da es trotzdem nicht zu viel auf einmal wirkte. Ich liebe The Ivy Years Reihe und werde auf jeden Fall weiterlesen und wenn man natürlich nie weiß, ob man den nächsten Band auch mag. Schließlich sind die Geschichten in sich doch immer abgeschlossen.