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damarisdy

Posted on 10.6.2020

Ich habe mich sehr über den Titel "Mord im Mena House" von Erica Ruth Neubauer gefreut, welcher mir vom dp-Verlag vor der offiziellen Leserunde auf Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird. Die Autorin Erica Ruth Neubauer war mir bislang nicht bekannt, was sich nun ändern durfte, Grund für mein Interesse an dem Buch waren das ansprechende Cover und der spannend klingende Klappentext gleichermaßen. Gespannt startete ich das "Vorablesen" :) In der Geschichte wird der Leser in das Jahr 1926 entführt, und zwar an einen magischen Ort in Ägypten. Es geht um die Amerikanerin Jane Wunderly, die gemeinsam mit ihrer Tante Namens Millie ein Luxus Hotel aufsucht und sich dort niederlässt. Dort gibt es Luxus in Hülle und Fülle und nur die Reichen und Schönen hausieren dort. Nicht alle sind Jane wohlgesinnt, die berühmte Anna Stainton sieht sich durch Janes Anwesenheit bedroht und gibt ihr klar zu verstehen, was sie von ihrer Anwesenheit hält. Ungünstig, dass Jane dann die erste ist, die auf Annas Leiche trifft, was ist da denn nun passiert?! Schnell wird klar, dass es im Mena House Hotel nicht mit rechten Dingen zugeht und mindestens ein Mörder unter ihnen weilt... Jane schließe ich hier schnell in mein Herz, sie ist ein sehr aufrichtiger Mensch und will auf eigene Faust, dementsprechend sehr laienhaft, ermitteln. Sie ist eine wirkliche Sympathieträgerin, mit einem Herz am rechten Fleck. Redvers finde ich als Charakter wirklich sehr interessant und ich bin gespannt, wie es in weiteren Teilen mit ihm und auch Jane weitergehen wird. Sprachlich ist das Werk gut an die Zeit der Geschichte angepasst, dennoch aber sehr flüssig und leicht zu lesen, dass es meinem Lesefluss keinen Abbruch tut. Die Autorin spielt hin und wieder auch mit humorvollen Passagen, was den Krimi zu einem sogenannten Cosy-Krimi macht. Er sorgt dafür, dass ich oft schmunzel oder mir sogar mal skeptisch an die Stirn fasse :D Außerdem ist der Schreibstil oftmals bildgewaltig, dass ich mir manche Stellen aus Ägypten in meinem inneren Auge gut vorstellen kann. Die Verbindung vom historischem Hintergrund und einer spannenden Storyline gefällt mir hier sehr gut, allerdings gibt es einen kleinen Abstrich, da die Geschichte ein paar geschichtliche Längen aufweist, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen. Positiv finde ich die Integration einer Art Liebesgeschichte :) Es wird aus der Sichtweise von Jane in der Ich-Form im Präteritum berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrer Persönlichkeit verschafft. So betrachte ich alle Geschehnisse aus ihren Augen und rätsele und fiebere mit ihr mit. Lange ist mir nicht klar, wer hier wirklich der Böse ist und was es genau mit manchem Gast des Luxushotels auf sich hat. So bin ich am Ende des Buches wirklich überrascht, denn damit habe ich nicht gerechnet! Ich bin wirklich gespannt auf einen Nachfolgeband! "Mord im Mena House" ist ein ungewöhnlicher Krimi, der gut unterhält und viel Wissen aus dem früheren Jahrhundert, auch teilweise vom ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen, vermittelt. Hier taucht man wirklich in eine andere Welt ab und ist durchweg gespannt wie es weitergehen würde. Ein paar Längen sorgen für minimalen Spannungsabbruch. Ingesamt aber echt zu empfehlen! Ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 solide Sterne ****

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