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Bei "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horvath handelt es sich um ein schmales Büchlein, dass die Geschichte, die in Zeiten des Nationalsozialismus spielt, eines der an dem nationalsozialistischen Gedankengut seiner Schüler verzweifelt. Die weitere Handlung hat mich dann tatsächlich überrascht und habe ich nicht so erwartet. Der Lehrer tritt hier als Erzähler auf und so liest sich das Buch als Gedankenmonolog und besteht aus Beobachtungen des Lehrers. Durch diese Art der Erzählung bekommt man einen guten Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten, der gerade im Bezug auf sich selbst sehr reflektiert ist, nicht so recht gegen das Gedankengut seiner Schüler durchsetzen, beziehungsweise fürchtet um seine Stellung und unternimmt darum nichts dagegen, im Laufe der Geschichte entwickelt er sich jedoch und springt am Ende über seinen Schatten. Das Werk besticht durch interessante Dialogen und Gedanken, die auch zum Nachdenken angeregt haben, ist aber trotz seiner manchmal fast poetischen Sprache etwas trocken zu lesen. Nichtsdestotrotz hat mir "Jugend ohne Gott" ganz gut gefallen und sollte meiner Meinung nach, aufgrund der leider immer noch bestehenden Aktualiät, jeder einmal einen Blick in diese kurze aber wichtige und bedeutungsvolle Geschichte werfen und sich dann dazu entschließen es zu lesen. Bei manchen Begriffen und Ausdrücken muss man sich natürlich den zeitlichen Kontext in das Gedächnis rufen.