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tinis_buecherwelt_und_mehr

Posted on 9.6.2020

Ich kann euch nicht sagen, warum ich die Angelus-Saga von Marah Woolf so lange ungelesen im Regal stehen gelassen habe, obwohl ich sehr neugierig auf die Geschichte dahinter war. Meine Mama hat mir im vergangenen Jahr schon gesagt, ich solle sie doch langsam mal lesen und dennoch habe ich in der ganzen Zeit nicht nach Band 1 gegriffen. Bis ich mich spontan einem Buddyread mit 2 ganz tollen Mödels anschließen konnte und nun früher, als ich tatsächlich selbst geplant habe, mit dem Lesen begann. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, frage ich mich wirklich, wie ich eine solche Geschichte unbeachtet lassen konnte, denn von der ersten Seite an war ich begeistert. Begeistert von dem Setting, dem Venedig der Zukunft. Begeistert von den Charakteren und den scheinbar deutlichen Unterschieden des Lebens von Menschen und Engeln. Begeistert von Marah Woolfs Schreibart, die genau an den richtigen Stellen spannender oder gefühlvoller wird, um dem Leser die Gefühle zu vermitteln, die diese Situationen mit sich bringen. Wer Venedig kennt, weiß was für eine wunderschöne Stadt diese ist. Derjenige weiß, wie Lebensfroh die Menschen dort leben und er weiß, wie toll es ist vom Markusplatz zum Wasser zu laufen, vorbei an diesen vielen kleinen Ständen mit ihren Malern, bei welchen man die Blicke kaum von den Kunstwerken loseisen kann. Doch die Geschichte spielt nicht in diesem Venedig, das uns so vertraut ist. Die Geschichte spielt in einem Venedig, in welchem sich jeder selbst der Nächste ist. In einem Venedig, das beherrscht wird von Gewalt und Armut. Einem Venedig, welches regiert wird von den Engeln, die jedoch nicht die lieben Geschöpfe aus den Erzählungen sind, sondern grausame Wesen, die sich über die Menschen stellen und in grausamen Kämpfen gegen Mutige Bewohner der Stadt antreten, damit diese sich etwas dazu verdienen können, um sich und ihre Familien über die Runden zu bringen. Mitten in diesem Venedig lebt die 18-jährige Moon mit ihrer Schwester Star, ihrem Bruder Tizian und ihrem besten Freund Alessio. Moon ist eine Kämpferin und würde alles für ihre Geschwister tun. Wir begegnen ihr als eine harte junge Frau, die niemanden außer ihrer Familie und ihren Längsten Freunden an sich ran lässt und voller Missmut den Engeln gegenüber erzogen wurde. Sie sieht nichts Gutes in ihnen und verurteilt sie für das Böse, was sie über die Menschheit gebracht haben. Bis sie eines Tages einem Engeln begegnet, der anders zu sein scheint. Sind sich Menschen und Engel doch nicht so unähnlich? Dieses Buch hat mich von Anfang an auf seine Art und Weise berührt. Ich habe mit Moon mitgefiebert und ihr immer wieder die Daumen gedrückt. Vor allem ihre uneingeschränkte Liebe zu ihren Geschwistern hat mich fasziniert und auch das Vertrauen in ihren Freund Alessio. Moon gibt sich nach außen sehr stark und lässt kaum Schwächen zu aus Angst verletzt zu werden, was in der Welt, in welcher sie liebt, auch kein Wunder ist. Und doch war es toll zu erleben, wie sie sich im Laufe der Geschichte wandelt, über sich hinaus wächst und Nähe zulässt, auch wenn sie weiß, dass sie das nicht tun sollte. Sie wurde stärker, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren und dachte auch mal an sich selbst, nicht nur an ihre Geschwister - auch wenn sie immer Angst vor den Konsequenzen hatte. "Rückkehr der Engel" war für mich eine schöne Geschichte, eine leichte Geschichte und dennoch eine Geschichte, die ich nicht aus der Hand legen wollte, da sie mir so unglaublich gut gefallen hat. Sie hat noch Luft nach oben, aber dennoch war es für mich ein richtiges Wohlfühlbuch und ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie es Moon wohl im zweiten Band ergehen wird.

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