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Posted on 9.6.2020

Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Dieses Licht bei der Szene auf der Bühne sieht echt toll aus und hat auch noch einen direkten Bezug zur Geschichte. Soweit zu dem, was mir wirklich gut gefallen hat. Beim restlichen Buch war das etwas schwieriger. Nachdem ich die Leseprobe ziemlich witzig und die Figuren recht schlagfertig fand, hatte ich mir das restliche Buch genauso vorgestellt. Zunächst lernen sich Solène und Hayes auf einem Konzert seiner Band kennen. Sie ist mit ihrer 13jährigen Tochter und deren Freundin dort, er ist der Star der Boyband August Moon. Trotz des enormen Altersunterschiedes finden sie sich attraktiv, flirten unverbindlich miteinander. Immerhin ist er 20 und sie 39. Im Folgenden treffen sie sich immer wieder in den unterschiedlichsten Städten, um miteinander zu schlafen. Das war auch etwas, was mich ziemlich gestört hat. Eigentlich haben Solène und Hayes das ganze Buch über immer nur Sex miteinander und sonst passiert herzlich wenig. Ab und an spielt ihre Kunstgalerie oder seine Musik eine Rolle, ihre Tochter oder die Fans, aber prinzipiell ist das Buch eine Aufzählung an Luxushotels auf der ganzen Welt, die Städte besuchen Solène und Hayes natürlich immer rein zufällig zur selben Zeit, in denen sie Sex haben. Die Beschreibungen des Geschlechtsverkehrs waren meistens langatmig und kapitelfüllend. Und ehrlich gesagt habe ich weder zu ihr noch zu ihm wirklich eine Beziehung aufbauen können. Da sie selten wirklich miteinander geredet haben bzw. davon nichts zu lesen war, lernte man die beiden zwar auf den Ebenen ihrer Kunstleidenschaft oder der für Musik kennen, aber andere Kleinigkeiten blieben auf der Strecke, die dann ein Gesamtbild ausmachen. Nervig fand ich auch einige Nebenfiguren. Der seltsame Ex Daniel, den ich nie besonders mochte, der sich aber nett verhalten hat, als ich es nicht erwartet hätte und dann dieser seltsame Boyband-Freund von Hayes, Oliver, der sich so komisch verhält und dessen Verhalten super merkwürdig ist und seine Sprüche bescheuert, was aber alles nie thematisiert wird. So richtig nett fand ich halt niemanden. Und zum Teil haben die mir auch einfach viel zu viel geheult. Gelungen hingegen fand ich die Einteilung der Kapitel in die Orte an denen sich die beiden aufhielten, so gab es Bel-Air, Las Vegas, Tokio oder New York. Das hat es für den Leser einfacher gemacht nachzuvollziehen wo die beiden sich nun schon wieder trafen. Mir war es aber auch alles etwas zu viele Nobelhotels, Spitzenrestaurants und vornehme Partys. So viele seltsame Marken wurden aufgezählt von denen ich noch nie gehört habe oder Essen, was ich mir nicht vorstellen konnte. Ja gut, vielleicht interessiere ich mich auch sonst nicht dafür und da ist es nur logisch, dass ich das auch im Buch nicht verstehe, gefallen hat es mir trotzdem nicht. Leider hat mir auch der Schreibstil nicht so richtig zugesagt. Auf Dauer fand ich ihn holprig, teilweise langatmig und nicht besonders gut zu lesen. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht das Buch dann endlich mal zu Ende zu lesen. Für mich zog sich die Geschichte mit jedem Kapitel mehr und ich wurde immer unsicherer was ich jetzt von allem erwarte. Ich hatte mir schon gedacht, dass es so endet, wie es das im Endeffekt auch getan hat, aber die Beschreibungen davon fand ich nicht besonders gelungen und es war genauso öde wie das restliche Buch. Zum Schluss war es mir auch schlichtweg egal was mit den Figuren passiert, Hauptsache die Geschichte endet. Sehr schade, die Leseprobe hatte mir unheimlich gut gefallen und ich hatte auf eine besondere Geschichte gehofft, die ich so leider nicht bekommen habe.

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