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Lisa Beiersmann

Posted on 8.6.2020

Die Reise nach Nimoron ist der Auftakt einer Trilogie von Dagmar Winter. Sie handelt von den Jugendlichen Aaron, Moe, Jules und Summer. Diese lernen sich in den Sommerferien kennen, welche sie auf dem Hof von Aarons Großmutter verbringen wollen. Schnell wird klar, dass sie nicht zufällig dort sind: das Land Nimoron, eine Parallelwelt, braucht ihre Hilfe; sie sind die neuen Hüter des Landes, das sie bereits aus den Geschichten ihrer Eltern kennen. Der dunkle König Kratos giert erneut nach der Herrschaft und nur sie können ihn aufhalten. Mit Aaron hat das Buch eine personale Erzählperspektive, die linear dem Geschehen folgt. Er weist für einen 15-jährigen typische Charaktermerkmale auf, bspw. eine leicht rebellisch-pubertäre Einstellung gegenüber anderen Menschen. Gleichzeitig besitzt er die typisch britische Höflichkeit, was mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat. Besonders gut hat mir Aarons Aussehen gefallen: er ist kein typischer 0815 Junge, sondern fällt z.B. durch einen Augenbrauenpiercing auf. Die anderen Charaktere sind ebenfalls liebevoll mit Klischees und ihren persönlichen Eigenarten erschaffen. Einzig mit Summer habe ich lange gebraucht um warm zu werden. Ihr Charakter nimmt rasch einen plötzlichen Umschwung, weshalb ich stolperte. Nach dem Wandel bleibt sie sich selbst allerdings treu. Die Idee einer anderen Welt ist grundsätzlich nichts neues. Dagmar Winter hat es allerdings geschafft mit ihren eigenen Ideen das Gefühl zu vermitteln, dass es eine noch nie gelesene Geschichte ist. Hierbei spielen die detailliert, aber nicht überdrüssigen Beschreibungen eine ebenso große Rolle wie die Authentizität der Haupt- und Nebencharakteren. Die Beweggründe der Figuren sind klar erkennbar, egal wie wichtig oder nichtig ihre Rolle im Gesamtgeschehen ist. Das Lesetempo lässt mich allerdings erst nach etwa einem Viertel so richtig durch die Seiten fliegen. Der Anfang kam mir etwas zäh vor. Sehr irritiert hat mich außerdem Aarons Mutter. Obwohl er sie persönlich als seine Mutter bezeichnet, wird von ihr stets als Mrs. Darnley geredet. So wird eine ziemlich unpersönliche Beziehung zu ihr aufgebaut. Fazit: Ein gelungener Einstieg, der definitiv neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer Fantasy liebt, wird auch hier auf seine Kosten kommen.

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