nonostar
Um sich ihr Jurastudium zu finanzieren, arbeitet Aurélie bei einer Putzfirma. Dort lernt sie ihre 1. große Liebe Alejandro kennen. Der jedoch verlässt sie, was sie in eine tiefe Leere fallen lässt. Aufgrund der gescheiterten Liebe und dem langweiligen Jurastudium verlässt sie Grenoble und geht nach Paris um dort neu anzufangen. Aurélie ist eine verbitterte, perspektivlose junge Frau, die sich nur über ihre Liebe zu Alejandro und allgemein über andere, vorzugsweise Männer, definiert. Ihre negative Grundeinstellung, die ihr eigenes Scheitern nur in den Umständen und ihrer Umgebung geschuldet sieht, hat sie mir von Anfang an unsympathisch gemacht. Sie ist eine Frau, die jammert und nicht weiß, was sie will. Und auch die anderen Figuren sind da nicht viel besser. Niemand ist zufrieden oder glücklich, alle versinken in dieser depressiven Grundstimmung des Buches. Leider kann ich da auch weder Zorn noch Klarsicht oder gnadenlose Ironie, wie es der Klappentext anpreist, finden.Die Sprache hat mir zwar sehr gut gefallen, aber ich hatte das Gefühl, als liste die Autorin einfach alles negative auf, was ihr so einfällt. Viele der Dinge, die sie nennt sind sicherlich richtig, doch ich hatte hier weniger das Gefühl, dass etwas angeprangert wird, sondern, dass sich die Figuren einfach alle in ihr Schicksal fügen und die Situationen akzeptieren. Dadurch wurde die Geschichte für mich irgendwann ziemlich belanglos, denn um zu sehen, was alles schief läuft, brauche ich keine 170 Seiten Roman. Viel interessanter hätte ich gefunden, wie die Figuren, damit umgehen, wenn sioe sich eben nicht in ihr Schicksal fügen oder sich in verbittertem Gejammere verlieren. Die Gedanken drehen sich ständig im Kreis und jeder versucht sich und die anderen davon zu überzeugen, was für ein armer Mensch er ist und wie schwer er es im Leben hat. Obwohl ich die Sprache gelungen fand, hat mich der Aufbau etwas gestört. Immer wieder sind vereinzelte Wörter durch kursiv-Schrift hervorgehoben, was mich beim Lesen enorm gestört hat. Dadurch hatte ich im Kopf eine Betonung auf diesen Wörtern, wobei sich mir im Satzsinn keine Betonung erschloss, da es einfach nichts betonenswertes gab. Manchmal hatte ich das Gefühl, als sollte durch diese Betonung Ironie ausgedrückt werden oder sarkastische Untertöne, das wirkt dann jedoch wiederum sehr gezwungen. Auch brachten mich diese kursiv gedruckten Wörter imer wieder aus dem Lesefluss, da ich gedanklich darüber stolperte. Am Ende gibt es die 2 Sterne leider nur für die doch sehr gelungene Sprache, der Inhalt konnte mich leider nicht überzeugen.