stefanb
Denkt man an britische Gegenwartsliteratur, dann dürfte einem sofort Graham Swift einfallen, zählt er doch zu den bekanntesten. Mich hat an seinem neuesten Werk „Da sind wir“ vor allem der Blick auf das Ende der Fünfzigerjahre angesprochen und die zu erwartende sprachliche Qualität. „Zwei Zauberkünstler und ein zauberhaftes Paar.“ [71] Daraus ergibt sich dann eine Dreiecksgeschichte und drei unterschiedliche Lebenswege, Einblicke, Erzählungen. Es ist ein Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart, welche uns der allwissende Erzähler näherbringt. Für mich blieben die drei Hauptcharaktere etwas unnahbar, allein Evies Sicht trug dazu bei, dass die Charaktere an Tiefe gewinnen. Als Leser*in bleibt man doch etwas vom Geschehen distanziert. Auch hätte ich mir einen spannenderen Einblick in das Showgeschäft erhofft. Das Klang auf dem Klappentext so wundervoll magisch. Und so konnte der Roman mich nicht wirklich erreichen, obwohl er gut geschrieben und es eine interessante Geschichte ist. Das Ende passt zwar zu den ganzen Illusionen, Tricks und Zaubereien, aber ist mir etwas zu offen. Insgesamt fand ich die Perspektivwechsel gelungen, auch das zeitliche Hin und Her, jedoch hätte ich mir eine Unterteilung in Kapitel gewünscht.