Schokoloko 28
Heiner und Lena treffen sich im Gerichtsgebäude. Heiner wurde als Zeuge vor Gericht gerufen, um Rottenführer, Aufseher und "Ärzte" als Mörder anzuzeigen. Die Anwälte der Gegenpartei zeigen sich hart. Er musste Uhrzeit, Datum, Zeugen, Ort genau beschreiben. Aber eigentlich dienten diese Fragen nur ihn als Zeugen unglaubwürdig zu erscheinen. Diese Verhandlung war für Heiner sehr anstrengend und kräftezehrend, so dass er nach der Anhörung im Flur langsam das Bewußtsein verlor. Lena beugte sich über ihn. Als erstes spürte er ihre Haare und es war für ihn geschehen. Sie gingen am selben Abend Essen und sie fühlen sich von einander angezogen. Nach und nach entsteht ein Alltag. Sie leben zusammen in einem Haus. Heiner hat sein Senfglas in der Küche. Das Senfglas beinhaltet das Knochenmehl von Ausschwitz. Und manchmal lastet diese Vergangenheit sehr schwer auf Lena. Sie hat das Gefühl nicht mehr lachen zu können, albern zu sein, dumme Witze zu reißen. Es finden Therapieeinheiten statt, in dem das auseinander genommen wird. Lenas Wut, ihr Wunsch das Senfglas an die Wand zu schleudern. Und mit der Zeit kommt sie zur Erkenntnis, dass sie sie ist und Heiner, Heiner ist. Dies ist für sie sehr befreiend. Im Endeffekt geht es in diesem Buch um Ausschwitz, das Leben als Paar mit diesem Trauma und auch die besondere Verbrüderung der Überlebenden. Denn nur die Überlebenden von Ausschwitz können das nachvollziehen, mit welchen Herausforderungen diese Überlebenden kämpfen. Wer sich für das Thema interessiert, dem kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Es ist kein Buch für nebenher und es ist wirklich keine "leichte" Lektüre.