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stricki

Posted on 7.6.2020

dance away Gerade weil Despentes die Leser nicht schont machen ihre Geschichten süchtig. Und in diesem dritten, letzten Teil geht es wieder richtig zur Sache. Geld, das niemand je zu Gesicht bekommen hat, von dem keiner wusste, spaltet die Gruppe, sorgt für Misstrauen, Zweifel und Zerwürfnis. Was macht ein Typ wie Vernon, der jedem Konflikt aus dem Weg geht, der sich nicht den Dingen stellt sondern immer "mit dem Fluss des Lebens geht"? Kämpfen und kümmern jedenfalls nicht. Geht Dopalet geläutert aus der Racheaktion der feministischen Mädchengang hervor? Karma strikes back? Ich sag nur, überleg dir gut, mit wem du dich anlegst und ob du das Echo verträgst. Hier wird das Echo zum unerträglichen Tinnitus. Aber wir bewegen uns hier in einer ungerechten Realität und nicht in einem Märchen mit Happy end. Dessen sollte sich der geneigte Leser bewusst sein. Ich liebe es, wie Despentes die Entwicklung der Gruppe beschreibt. Was die Gruppe mit jedem einzelnen macht. Freundschaften entstehen, nicht alle halten. Regeln werden aufgestellt und gebrochen, Hierarchien entstehen, Konkurrenz, Neid und Eifersucht. Wie überall in Gruppen, und im schlimmsten Fall wird nicht darüber gesprochen und die Dinge nehmen ihren Lauf. Jeder reagiert anders auf die äußeren Einflüsse, und die sind gewaltig in diesem Buch. Die Anschläge in Paris in dieser Zeit. Manch einer versucht die Menschen zusammenzuhalten, zu retten was noch zu retten ist. Es ist schwierig, hier nicht zu viel zu verraten. Aber wer die ersten beiden Teile gelesen und für gut befunden hat, wird hier wieder voll auf seine Kosten kommen. Eine Trilogie, die den Nerv ihrer Zeit trifft, und die mich immer noch beschäftigt. Genial. Ich hoffe, Despentes schreibt noch viele Bücher dieser Art.

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