damarisdy
Vielen lieben Dank an den Ullstein Buchverlag, der mir den Titel "Die Liebe fällt nicht weit vom Strand" von Franziska Jebens als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wird. Bei dem Roman hat mich hauptsächlich der Klappentext neugierig gemacht und ich erwartete eine idyllische, seichte Liebesgeschichte am Strand. Die Autorin Franziska Jebens war mir bislang noch nicht bekannt, umso neugieriger war ich auf ihre Geschichte. Gespannt begann zu also zu lesen. Die Geschichte dreht sich um die Hauptprotagonistin Sophie, die gar nicht genau weiß, wie lange sie schon von einem mintfarbenen Foodtruck träumt – aber sie tut es! Doch statt ihrem Traum nachzugehen und ihn zu verwirklichen, führt sie ein Leben als Rezeptionistin. Doch wenig später erhält sie durch einen lustigen Zufall die Stelle als Marketing Managerin, die sie bereitwillig annimmt, ist es schließlich ein Schritt nach vorne. Dieser neue Job führt sie nach Dänemark, wo sie einen Film vermarkten soll. Doch mehr als die reine Filmarbeit interessiert sie dort ein bestimmter Mann und einen dort stehenden Foodtruck... sie vergisst dabei glatt, dass sie doch bereits einen Freund hat. Ein Freund, der von ihrer Idee mit dem Kochen nicht sehr viel hält... Es wird hier aus der Ich-Perspektive von Sophie berichtet, womit mir üblicherweise der beste Zugang zu ihrer Persönlichkeit gewährt wird. Aus anderen Sichtweisen wird nicht berichtet, was ich allerdings etwas schade finde, da mich Nicks Sichtweise wirklich interessiert hätte und das die Geschichte möglicherweise bereichert und etwas interessanter gestaltet hätte. Doch generell wird Nick hier eine sehr kleine Rolle beigemessen und die "Liebesgeschichte" zwischen ihm und Sophie kommt ziemlich kurz. Das finde ich sehr schade. Ich finde, man kann hier kaum von einer Lovestory sprechen, eher von einem nebensächlichen, kurzweiligen Flirt, bei dem die Charaktere einander kaum kennen lernen. Den Großteil der Geschichte geht es um die inneren Monologe der Protagonistin Sophie, ihre Hin und Hers, ihre Lebenssituation sowie ihre Arbeitskollegen. Das führt dazu, dass ich während des Lesens irgendwann abschalte und das Buch einfach nur noch beenden möchte. Ich habe a. Schwierigkeiten den Überblick über sämtliche Charaktere zu behalten und b. interessieren mich die meisten gar nicht mal. Hier hätte meiner Meinung nach der Schwerpunkt mehr auf zwei, drei Figuren liegen sollen, nicht auf so vielen mehr. Sophie selbst ist ja eine ganz Liebe, mit der ich trotzdem nicht wirklich auf einer Wellenlänge bin, verhält sie sich oft einfach nicht altersentsprechend. Als sich die Geschichte dann in Dänemark abspielte, hatte ich die Hoffnung, die Autorin würde die Kurve kriegen und ich bekäme noch meinen sommerlich leichten und schnulzigen Liebesroman, aber Pustekuchen. Die Protagonisten treten auf der Stelle und machen kaum Veränderungen durch. Hier erlebe ich rege Diskussionen über die Arbeit und das Leben, aber kaum Handlung. Auch der Schreibstil hat mir in diesem Buch nicht sehr gefallen. Ständig werden hier Großbuchstaben und Satzzeichen in mehrfacher Ausführung hintereinander benutzt, um einen Ausruf oder wichtigen Gedanken hervorzuheben. Das finde ich irgendwie unseriös. Nicht umsonst existiert der Spruch: "Satzzeichen sind keine Rudeltiere, sondern Einzelgänger!" Vielleicht trifft es aber auch den Geschmack eines Anderen ;) Positiv in der Geschichte fand ich, wie Sophie es schafft, zur Marketing Managerin zu werden, die Passage fand ich wirklich humorvoll. Auch mancher Dialog mit ihrer besten Freundin war amüsant und unterhaltsam. Das Ende des Buches ist dann recht versöhnlich. Zumindest ist Sophie auf ihre Art und Weise glücklich geworden. Ingesamt lässt sich also sagen, dass "Die Liebe fällt nicht weit vom Strand" meiner Meinung nach nicht unbedingt gelesen werden muss, hier sollte man sich aber sein eigenes Bild machen und nicht auf nur eine einzige Rezension schauen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch meiner wurde, so leid es mir auch tut, hier nicht getroffen. Daher vergebe ich 2 Sterne **