Lia
„Ich hätte sonst was dafür gegeben, nur um ein paar Tage in der Zeit zurückgehen zu können.“ (Bella aus 'The Ivy Years – Wenn wir vertrauen') Darum geht es: Eine einzige Nacht – mehr sollte es nicht sein, weder für Bella noch für Rafe. Doch beide spüren, dass es etwas Besonderes war. Im Gegensatz zu Bella, die lernen musste sich und ihr Herz zu schützen, möchte Rafe versuchen ihr zu beweisen, wie gut sie zusammen sein könnten. Dann jedoch muss sich Bella als Opfer einer Mobbingattacke wiederfinden, welche sie weiter von der Welt und den Menschen entfernt, als jemals zuvor. Wäre da nicht Rafe, der unerbittlich versucht sie aus ihrem Loch herauszuholen. Das Cover: Wie auch bei den ersten drei Bänden dieser Reihe, zeichnet sich auch dieses Cover durch einen schwarzen Hintergrund aus, welcher durch farbige Blumen komplettiert werden, welche sich durch hier durch ihre orangene Farbe und den weißen Akzenten deutlich absetzen und in den Vordergrund gerückt werden. Zusammen mit der weißen Schrift, welche sich mit ebenfalls orangener Schrift abwechselt, harmonieren die Farben sehr gut miteinander. Der Schreibstil: Geschrieben wurde das Buch aus Sicht der beiden Protagonisten Rafe und Bella, sodass man einen Einblick in beide Welten bekommt. Die Autorin zeichnet sich durch ihren sehr bildlich geschriebenen Schreibstil aus, welcher sich besonders auf die Charaktere und ihre Gedanken richtet. Dennoch wird einem als Leser auch ein guter Eindruck von der Umgebung vermittelt, in welcher sich die Charaktere gerade aufhalten. Besonders betont wird dies durch relativ kurze Sätze, welche gut verständlich und flüssig zu lesen sind. Meine Meinung: Zu den Figuren Bella lernen die Leser schon in den ersten Bänden kennen, also konnte man sich dort schon ein gutes Bild zu ihr machen, auch wenn man hier einen weitaus besseren Überblick über ihre Gründe und Handlungen bekommt. Ihre etwas gleichgültige Art gegenüber der Tatsache, dass man sie als 'Schlampe' betitelt, fand ich persönlich von Anfang an einfach toll. Schon in den ersten Bänden war sie eine sympathische und starke Person, was sich hier auch wieder bewahrheitete. Doch auch die andere Seite an ihr, die Verletzliche, die, die auch mit dieser Stärke einhergeht, war sehr spannend und besonders realistisch zu lesen. Im Endeffekt ist sie auch nur ein Mensch, mit Ablehnung, dummen Kommentaren und dann auch noch den entstandenen Handlungen im Buch klarzukommen, würde jeden Menschen fertig machen, egal wie cool und gleichgültig sie sich gibt. Rafe hingegen war mir zum Anfang nicht so sympathisch. Keine Ahnung woran es lag, doch ich brauchte so meine Zeit um mit ihm klarzukommen. Später hingegen mochte ich auch ihn mit jeder seiner Handlungen mehr. Wie er mit Bella umging und ihr half, aber auch sein Umgang mit der Familie, Stück für Stück machte ihn das immer sympathischer, auch wenn ich das Gefühl hatte, weniger über ihn zu erfahren als über Bella. Sie stand eher im Vordergrund, was jedoch auch nachzuvollziehen ist, wenn man an das Thema des Buches achtet. Zu der Handlung Während die anderen Bücher die richtige Länge hatten, nicht zu kurz und nicht zu lang, hätte ich mir ein bisschen mehr für dieses Buch gewünscht. Der Leser wurde zunächst gut in die Geschichte reingeführt und auch die Gedankenwelt der Charaktere wurde gut beschrieben, sodass man hinter die Fassaden blicken konnte, was gerade bei Bella sehr spannend war, da man sie ja schon kannte. Alles wurde verständlich für den Leser dargestellt. Generell hatte man nie das Gefühl es würde langweilig werden, doch es wirkte irgendwie zu schnell. Für meinen Geschmack ging alles zu schnell. Der Kampf von Bella war vielleicht nicht ganz so realitätsnah dargestellt, wie es vielleicht sein könnte und da liegt das Problem. Als jemand, der diesen Kampf kennt, freut man sich zu lesen, wie schnell es geht und wie sich die Situation entwickelt, weiß jedoch auch, wie unwahrscheinlich das ist, auch wenn man vorher eine so starke Persönlichkeit wie Bella hatte. Hinsichtlich dieser Sache war das Buch ein wenig zu kurz und hätte ruhig noch besser ausgeführt werden können. Mein Fazit: Im Gesamtpaket ist dieses Buch zwar nicht mein Lieblingsteil, passt aber gut zu dieser ganzen Reihe. Auch hier beschäftigt man sich mit einem eher schwierigen Thema, welches einen auch wieder zum Nachdenken bewegt, auch wenn das Thema an sich etwas zu kurz kam, beziehungsweise der Kampf ein wenig oberflächlicher dargestellt wurde. Besonders die Charaktere schaffen es hier zu bestehen. Bella ist eine unglaublich starke Person, die eine Person wie Rafe an ihrer Seite brauchte, aber zeitgleich auch zeigt, wie man im Endeffekt mit solchen Sachen umgeht. Sie ergänzen sich super. Die, die versucht zu kämpfen und wieder zu sich selbst zu finden und der, der sie nicht verurteilt, sich ein eigenes Urteil bildet und versucht zu helfen. Genau so, wie es sein sollte und zeigt, wie es sein könnte. Sterne: 3,5/5