Lara
Wer kennt sie nicht, die märchenhaften Geschichten und Erzählungen, aus magischen und fernen Ländern. In diese Kategorie fallen auch die, die aus ganz fernen Ländern stammen, beispielsweise aus dem orientalischen Raum. Woran denkt ihr da auf Anhieb? Genau, Aladdin wäre da das geläufigste Beispiel. Als absoluter Disney-Fan bin ich natürlich ebenfalls mit ihm aufgewachsen und ich habe es geliebt. Umso mehr freute es mich, zu sehen, dass "Jasmin - Orangenblütenzauber" von Mareike Allnoch genau diese Thematik aufgreifen und uns in eine Welt aus 1001 Nacht entführen würde. Das Cover alleine passt schon perfekt zur Thematik und versprüht seinen orientalischen Charme. Auch die Farbwahl ist in meinen Augen perfekt. Das ist so ein Buch, dass im Regal einfach nur wunderschön ist und das ist es definitiv wert. Hauptperson der Geschichte ist die junge Jasmin. Ein schüchternes junges Mädchen, die es bei Weitem nicht einfach hat. Insbesondere in der Schule ist sie dem Mobbing ihrer Mitschüler ausgesetzt. Ich finde es gut, dass solch eine tiefgehende Thematik in die Geschichte eingewoben wurde und man nicht nur alles mit Friede Freude Eierkuchen erlebt. Man möchte Jasmin am liebsten beschützen, wenn man liest, wie sie teilweise auf ihr rumhacken, nur weil sie anders ist als andere. Dabei ist anders nicht gleich schlecht. Das ist eine Erfahrung, die sie in diesem Buch meiner Meinung nach auch macht und man wird beim Lesen Zeuge, wie sie aus sich herausgeht und für das, was sie tut und was sie ist, einsteht. Das finde ich sehr positiv und die Entwicklung wurde sehr schön dargestellt. Dass ihr das alles so gelingt, ist zum großen Teil auch der Verdienst von Dalan, einem Djinn. Ja, er ist ein Djinn, der in einer Original Wunderlampe lebte und nur dank Jasmin aus dieser entkommen konnte. Glück gehabt würde ich sagen. Ich musste so lachen, es war einfach zu drollig, wie er da plötzlich in der heutigen Zeit auftaucht und da eigentlich mit seinem Auftreten so gar nicht reinpasst. Er hat sich aber auffallend schnell angepasst und ich muss zugeben, das ist ein ziemlich schlauer Djinn. Denn er hat keinerlei Schwierigkeiten, sich kurzfristig an seine Umgebung anzupassen und sich für einen normalen jungen Mann auszugeben. Da ist man eventuell doch ein wenig irritiert, woher er all das Wissen und die Kenntnisse hat, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Er ist ein toller Kerl und ich glaube, er ist genau das, was Jasmin gebraucht hat. Die Geschichte rund um Jasmin und Dalan hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist so wunderschön gestaltet und dann taucht man auch noch in diese schöne Geschichte ein, da macht das Lesen richtig Spaß. Sprachlich ist es sehr flüssig und man kann sich alles richtig schön bildlich vorstellen. Die Variation an Charakteren bringt ordentlich Pepp in das Buch und man begreift schnell, dass man bei dem Ein oder Anderen von Jasmins Mitschülern erstmal hinter die Fassade blicken muss, denn da gibt es so Einiges zu entdecken. Am Besten hat mir natürlich der mystisch-orientalische Touch gefallen, die Geschichten rund um Dalans eigentliche Zeit und die dortigen Charaktere. Man möchte immer mehr erfahren, tiefer in die Geheimnisse eintauchen. Wer hat Dalan eigentlich in die Flasche gesperrt? Wer genau ist Dalan überhaupt? Ich hätte gerne noch mehr rund um Agrabah gelesen, aber ich denke, da ist für die Fortsetzung noch jede Menge Potenzial gegeben, zumindest deutet das Ende des Buches eindeutig darauf hin. Im Gesamten kann ich das Buch wirklich äußerst positiv bewerten. Schade fand ich nur, dass in den letzten 2 bis 3 Kapiteln dann doch alles relativ flott ging, da hätte ich mir noch ein paar detailliertere Informationen gewünscht. Nichtsdestotrotz ein wirklich schönes Buch, das sich definitiv lohnt und auf jeden Fall Lust auf mehr davon macht!