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Lara

Posted on 6.6.2020

Die "Wild Games"-Reihe finde ich, ist in ihrer Art etwas Besonderes. Diese Bücher warten mit einem wunderhübschen, blumigen Cover auf, das ein echter Hingucker ist. Aber was ich eigentlich so toll finde, ist die Grundlage, die hier gegeben wurde. Denn jedes Mal steht eine Show oder ein TV-Format im Mittelpunkt, mit dem die Protagonisten irgendwie in Zusammenhang stehen. Und dieses Konzept finde ich interessant und witzig, das ist mal etwas ganz anderes, als die üblichen Ideen. Alleine dadurch bin ich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Zentrale Hauptperson ist diesmal Zara Pritchard. Sie ist eine wahre Künstlerin auf dem Eis, doch leider kann sie ihren Traum nicht leben, da sie in ihrer Karriere einen ziemlichen Stolperstein erwischt hat. Da kommt ihr eigentlich gerade recht, dass sie bei "Ice Dancing with the Stars" mitmachen soll, wenn auch nur als Ersatz. Das könnte ihr absolut perfektes Sprungbrett sein, wäre da nicht ihr Partner: mit Ty Randall hat sie nicht gerade die Kirsche auf dem Kuchen erwischt, denn gut aussehend hin oder her, ist er ein ziemlicher Chaot und hat es faustdick hinter den Ohren. Ob es da zu einem positiven Ende kommen kann? Als ich mit dem Buch begann und sich herauskristallisierte, in welche Richtung das gehen würde, musste ich gleich an die ein oder andere Fernsehshow hierzulande denken, als ich das Konzept näher betrachtete. Aber das hatte einen entscheidenden Vorteil: man konnte sich direkt in das Ganze hineinversetzen. Und ich fand die Idee wirklich nicht verkehrt. Eigentlich sogar ganz witzig. Mit Zara und Ty hat sich natürlich ein absolutes Traumpaar gefunden. Beide stehen nicht gerade im besten Rampenlicht und dann sollen ausgerechnet sie zusammen übers Eis flitzen. Halleluja. Was Zaras Karriereknick in jungen Jahren betrifft, so tat sie mir eigentlich sogar Leid. Gut, ich muss sagen, das was sie gemacht hat, war wirklich nicht unbedingt die geläufigste Methode, aber ich sehe es so, sie war ja schließlich noch ein Kind. Da dürfen doch auch mal die Emotionen mit einem durchgehen. Ich fand es schade, dass dadurch gleich alles vorbei war, aber andererseits ist es eben dann manchmal so in dem Business und das ist leider die schmerzliche Realität. Bei Ty, nun ja, also irgendwie muss ich die ganze Zeit lachen, wenn ich mir das vorstelle. Aber gut, die Idee war nicht schlecht, auf sowas muss man erstmal kommen. Auf alle Fälle sind die Beiden eine interessante Mischung, insbesondere am Anfang. Während Zara ihre große Chance auf eine neue Karriere sieht und dementsprechend engagiert an die Sache rangeht, ist Ty der genaue Gegensatz dazu. Lustlos, unmotiviert und faul. Gar nicht so einfach für jemanden wie die ehrgeizige Zara. Und doch beginnt irgendwann das Eis zwischen ihnen zu tauen - wenn auch zum Glück nur im übertragenen Sinne, denn während einer Kür wäre das natürlich schlecht ;) Was ich schade fand war, dass die Entwicklung zwischen Zara und Ty am Anfang ein bisschen zu sprunghaft wirkte. Im einen Moment waren sie sich noch spinnefeind und im nächsten zogen dann die dicken Sonnenstrahlen durch die Wolken. Ich finde, das hätte ein bisschen mehr Tiefe gebraucht. Allerdings gibt es auch das ein oder andere, wo man mal herzlich schmunzeln muss ich ich wurde dann doch ziemlich oft von den Entwicklungen erheitert. Und Zara ist einfach eine zu süße Protagonistin, allein ihr Aberglaube hat mich immer sehr beeindruckt, wie standhaft sie das doch auch durchgesetzt hat. Was ich toll fand war auch, wie sie als Charakter rüberkam. Sie ist an sich wirklich eine recht ruhige und schüchterne junge Frau, aber auf dem Eis blüht sie auf und legt einiges an gesundem Selbstbewusstsein an den Tag. Das Buch ist durchweg aus Zaras Sicht geschrieben, was hier tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt ermöglicht. Von Ty gibt es zu Anfang jedes Kapitels Ausschnitte mit Zitaten aus einem Interview, so geht er in der Hinsicht nicht ganz unter. Zu Beginn habe ich mich dann gefragt, ob diese Interviewausschnitte nochmal eine spezielle Rolle spielen, dem war nicht so, aber das macht nix. Einzig der Erotikfaktor hätte meiner Ansicht nach noch ein bisschen ausgeweitet werden können, wobei ich befürchte, das hätte dann den Ablauf der Geschichte in der vorliegenden Form nicht so gut rüberbringen können. Alles in allem ein unterhaltsames Buch und eine schöne Geschichte für zwischendurch. Das ein oder andere kleine Manko darf es geben, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt und von daher wiegen die nicht so extrem. Hat mir gut gefallen.

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