Lara
Wer kennt und liebt sie nicht. Die schönen Märchen, die uns über so viele Jahre und Jahrzehnte schon begleiten. Eines davon war und ist bei vielen Mädchen besonders beliebt. Die Geschichte um die tapfere Prinzessin Fantaghiro, welche lieber kämpft und sich gegen alle Regeln auflehnt, anstatt ihr Dasein als junge Königstochter zu genießen. Nicht wenige werden diese als Serie ausgestrahlte Reihe noch aus dem Fernsehen kennen. Ich selbst bin ein absoluter Fan gewesen und mir leuchteten direkt die Augen, als ich auf die entsprechende Märchenadaption von Jennifer Alice Jager stieß. Ich wusste sofort, dass ich dieses Buch lesen würde. Das Cover sticht einem sofort ins Auge. Es is sehr elegant und stilvoll gehalten und erinnert einen direkt an ein zauberhaftes Märchen, umwoben von Geheimnissen und verwunschenen Elementen. Demzufolge passt es natürlich perfekt zu der Geschichte um die junge Fantaghiro. Wie bereits im Klappentext deutlich wurde, ist sie keinesfalls gewillt, die brave Prinzessin zu sein. Das überlässt sie lieber ihren Schwestern. Und gerade das macht den Reiz aus. Dass sie sich auflehnt und alles das macht, was ihr eigentlich untersagt ist. So ist es auch kein Wunder, dass sie sich lieber in den Weißen Wäldern aufhält und deren Königin ihre Besuche abstattet. Sie klagt ihr oftmals ihr Leid und wünscht sich nichts mehr, als eine Kriegerin zu sein. Und so ist es am Ende der weißen Königin zu verdanken, dass sie den jungen Tristan als Lehrmeister an die Seite gestellt bekommt. Fantaghiro ist sehr ehrgeizig und tut alles, um ihre Ziele zu erreichen und ihr Temperament bringt sie mehr als einmal in prekäre Situationen, insbesondern ihrem Vater gegenüber. Dieser ist nicht bereit, sich Ratschläge von seiner jüngsten Tochter anzunehmen, ist er doch der König und sieht Krieg oftmals als einzige Lösung aller Probleme. Fantaghiro ist ein sehr faszinierender Charakter und man folgt nur zu gerne ihrem Weg, den sie im Laufe des Buches geht. Bereits im Klappentext erfährt man ja bereits, dass es schon bald zu ihrer großen Stunde zu kommen scheint. Ist doch der Angriff auf der Reise ihrer Schwestern der Auftakt von etwas ganz Großem. Und am Ende ist es Fantaghiro, die mit schwerer Rüstung dem Feind gegenüber steht. Wäre da nur nicht dieser Alessio, der ihr immer wieder in die Quere zu kommen scheint. Als Leser jedoch kann man ihn eigentlich einfach nur mögen. Er ist ein sehr ausgefuchster Charakter und hat einige Facetten, die es zu entdecken gilt. Überhaupt ist dieses Buch vollgepackt mit Geheimnissen und Geschichten, die man erst im weiteren Verlauf zu lüften vermag. Sei es die Frage, wie sich Fantaghiro als Ritter schlägt, oder ob ihre Verkleidung auffliegt. Ist es am Ende sogar Alessio der sie enttarnt? Wer ist er überhaupt, dass er immer und überall aufzutauchen scheint? Was genau ist das Geheimnis der Weißen Wälder und deren Königin? Und wird eventuell sogar ihr Lehrmeister Tristan mehr bewirken, als sie zu Beginn erwartet? Ich persönlich hatte das Buch sehr schnell durchgelesen, weil es sich zum Einen durch den Schreibstil der Autorin einfach nur wunderbar lesen ließ und weil es zum Anderen einfach nur absolut spannend war. Man kann während des Lesens vor Spannung total eintauchen, es gibt jede Menge zu lachen und man wird auch den ein oder anderen herzzerreißenden Moment erleben, der einem die Tränen in die Augen treiben kann. Mir persönlich hat das Buch sehr sehr gut gefallen und die Autorin hat nicht nur jede Menge Emotionen geweckt, sondern auch für einige Irrwege gesorgt, die einen als Leser am Ende zu einem Weg führen werden, den man so eventuell gar nicht erwartet hat. Hier ist nichts wie es scheint und genau das macht es absolut gelungen.