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nina 🌸

Posted on 5.6.2020

Für mich ein enttäuschender Abschluss einer ursprünglich sehr vielversprechenden Reihe. Zur Geschichte: Nach dem fiesen Cliffhanger im dritten Band ging es erstmal schleppend weiter und leider wurde das mit der Zeit auch nicht besser. Die Geschichte lässt sich mehr als zäh lesen und konnte mich leider überhaupt nicht fesseln, geschweige denn in ihren Bann ziehen. Seitenlang passierte so gut wie gar nichts, wodurch mich die Geschichte mehr langweilte als dass sie mich unterhielt. Es gibt viele (unnötige) Längen und so gut wie gar keine Spannung. Wenn dann doch mal etwas Interessantes passierte, wurde es so sachlich und fad erzählt, dass man trotzdem nicht von Spannung sprechen konnte. Ob dieses fehlende Spannungsgefühl allein dem Schreibstil zuzuschreiben ist, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. An sich gibt es durchaus einige unerwartete Handlungsentwicklungen, die ich in keinster Weise vorausgesehen habe, aber fesseln konnte mich die Geschichte dadurch trotzdem nicht, da diese Ereignisse leider nie in dem Ausmaß dargestellt werden, das ihnen gebührt. Die Autorin erzählt diese Handlungsstränge weder spannend noch mit Gefühl, wodurch sie mich einfach nicht mitreißen konnten. Das hätte man so viel emotionaler und aufregender gestalten können... Ab circa 200 Seiten kommt ein spannender Plot Twist auf und es gibt eine schockierende Enthüllung. Leider wird beides literarisch nicht so umgesetzt als dass man es als richtig spannend und schockierend empfinden könnte. Das Potenzial dieser überraschenden Offenbarung wird einfach nicht ausgeschöpft. Der Plot Twist verläuft sich leider auch mehr oder weniger im Sand bzw. wird er zwar weiterhin thematisiert, aber eben wieder nicht auf einnehmende, mitreißende Art und Weise. Dennoch konnten mich die letzten Seiten etwas fesseln und ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Nach vier Büchern möchte man natürlich schon erfahren, wie nun alles endet. Allerdings war mir dieser Zeitpunkt für eine packende Geschichte leider zu spät, um sie noch als diese bezeichnen zu wollen, zu spät um das Buch toll zu finden und es gut zu bewerten. Es scheint ja der Stil der Autorin zu sein, erst spät Spannung aufzubauen, das war in den vorherigen Bänden auch so, aber hier war es wirklich einfach ZU SPÄT. Das Lesen hat davor einfach keinen Spaß gemacht und deswegen kann ich diesem Buch keine gute Bewertung geben, so weh es mir auch tut. Das Finale hat mich trotz meiner Schwierigkeiten mit diesem Buch zum Weinen gebracht, zumindest ein Handlungsstrang. Ich möchte nicht spoilern, aber da wir einige Protagonisten haben, kann ich wohl so viel verraten: nicht jede*r Protagonist*in bekommt ein klassisches Happy End. Ich persönlich fand das etwas schade, aber es ist natürlich auch realistisch. Die Enden passen zur Geschichte und es liegt im eigenen Ermessen eines*einer jeden Leser*in, wie er*sie das nun empfinden mag, aber mich konnten sie nur bedingt zufriedenstellen. Emotionen kommen in meinen Augen nur sporadisch bei den Leser*innen an. Es fehlt an Gefühl, Humor und Emotionalität. Ich konnte bis auf diesen einen oben genannten Moment weder mitfühlen noch mitfiebern. Die Gefühle der Protagonisten waren für mich nicht greifbar, folglich konnten mich ihre Schicksale auch nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein großer Pluspunkt ist und bleibt das Setting. Ich liebe das Flair der damaligen Zeit und als eingefleischter "gossip girl"-Fan natürlich auch das Leben von Manhattan's Elite. Ich liebe das Drama, die Geheimnisse, Skandale, Intrigen und verbotenen Liebschaften, aber hier wurde deren Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft. Außerdem beinhaltet dieser Teil meines Erachtens die meisten Klischees, was das Ganze nicht unbedingt besser gemacht hat. Es war einfach too much... Ein persönliches Highlight sind für mich immer noch die Auszüge aus Benimmbüchern, Gesellschaftskolumnen etc. zu Kapitelbeginn. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird abwechselnd aus fünf verschiedenen Perspektiven in der dritten Person Singular erzählt, was die Distanz zu den Charakteren natürlich nur noch mehr verstärkt. Es gibt Kapitel aus Elizabeth's, Diana's, Penelope's, Henry's und Carolina's Sicht. Ich habe mich den Charakteren in diesem Teil unglaublich fremd gefühlt und konnte ihr Handeln leider nur selten nachvollziehen. Meist war mir ihr Verhalten ein komplettes Rätsel. Ich konnte mich in niemanden gut hineinversetzen und einfühlen, am ehesten noch in Elizabeth und Diana, aber eben auch nicht so gut wie in den vorangehenden Bänden. Dennoch gibt es ein paar Charakterentwicklungen, die mir gut gefallen haben und über die ich mich sehr gefreut habe. Zum Schreibstil: Ich liebe den Anklang längst vergangener Zeiten und die altertümlichen Redewendungen und Begriffe, die einen in eine andere Zeit versetzen, aber einnehmend und mitreißend war es dabei leider nicht. Trotz eingestreuter moderner Begriffe liest sich das Buch nicht flüssig, sondern eher holprig. Vieles klingt gestelzt und die Geschichte wirkt aufgrund ihrer Erzählweise die meiste Zeit über sehr künstlich, unnatürlich und inszeniert. Leider fehlt es diesem Buch auch stark an Emotionalität und Gefühl, wodurch mich selbst die tragischsten Ereignisse kaum berühren und ergreifen konnten. Fazit: So ungern ich es auch sage, aber dieses Buch hat mir leider nicht gefallen. In meinen Augen ist es der schwächste Band der Reihe und liefert dieser auch kein würdiges Ende. Die Geschichte liest sich mehr als zäh, baut kaum Spannung auf und konnte mich insgesamt leider nicht fesseln und mitreißen. Es gibt viele Klischees und wenig Gefühl, was ich sehr schade fand. Ich vergebe gut gemeinte zwei Sterne, weil ich die Grundthematik und das Setting so liebe und die Geschichte definitiv Potenzial hatte, das leider nicht annähernd ausgeschöpft wurde. 2/ 5 Sterne ⭐️

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