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Buchstabengeflüster

Posted on 4.6.2020

(Rezi aus 2013) Charaktere: Der Protagonist wird nicht namentlich genannt. Er hat die 40 schon überschritten und arbeitet in einem Architekturbüro. Er ist mit Èlise verheiratet und hat zwei Kinder. Plötzlich bekommt er heftige Rückenschmerzen, die nicht körperlich bedingt sind. Sylvie und Édouard ist ein befreundetes Ehepaar von dem Protagonisten und seiner Frau. Alice ist die Tochter von dem Protagonisten und Élise. Sie ist ca. 20 Jahre alt und vor einigen Wochen mit ihrem Freund zusammengezogen. Paul ist deren zweites Kind. Er ist 17 Jahre alt und studiert in den USA. „Manchmal tut es ganz gut, sich die größtmöglichen Katastrophen und schlimmsten Szenarien auszumalen. Erwachsene brauchen das, wenn sie nicht so weinen können wie Kinder. Wenn sie ihrem Zweifel und ihrem Kummer nicht mehr freien Lauf lassen können.“ S. 280 Meine Meinung: Die Geschehnisse in „Zum Glück Pauline“ werden von dem Protagonisten in der Ich-Form beschrieben. Dadurch erfährt der Leser mehr über die jeweilige Situation, da die Hauptperson neben Gefühlen auch oft Erklärungen über eine Person oder ein Geschehen gibt. Der Roman ist in 5 Teile aufgeteilt worden, wobei ich diese Aufteilung überflüssig finde, da nach der Ankündigung eines neuen Teils nichts Außergewöhnliches geschieht. Weiterhin wird der Roman auch in Kapitel aufgeteilt, die mit Ziffern betitelt sind. Ab dem 2. Kapitel wird abwechselnd ein „richtiges“ Kapitel und ein 2-zeiliges Kapitel mit „Intensität der Schmerzen“ auf einer Skala von 1 bis 10 und „Gemütslage“ eingefügt. Die Gemütslage wird oft so beschrieben, dass der Leser schmunzeln muss. Unter anderem waren in dem Buch „auf Achterbahnfahrt“, „marokkanisch“ oder „irgendwo im Nirgendwo“ zu finden. Durch diese Beschreibung der Gemütslage und auch des Grades der Schmerzen weiß der Leser schon zu Beginn des Kapitels, wie sich der Ich-Erzähler fühlt. Auch wenn der gesamte Inhalt des Buches schon im Klappentext enthalten ist, so ist die Geschichte über das Leben des Protagonisten nicht langweilig zu lesen, denn es passieren noch so viele andere Dinge. David Foenkinos beschreibt anschaulich, wie der Protagonist seine Probleme im Leben zunächst erkennt und sie daraufhin lösen kann. Vorerst erscheint dem Leser das Leben des Protagonisten idyllisch und vollkommen okay, doch nach einigen Seiten erkennt man, dass so manches hinter der Fassade nicht mehr perfekt ist. Auch die Lösung seiner Probleme gehen nicht so einfach von der Hand, da der Protagonist entweder keine Ahnung hat, wie er es angehen soll oder nicht über seinen Schatten springen kann. Der Schreibstil bewirkt, dass man Seite um Seite flüssig lesen kann. David Foenkinos schafft es mit vielen sprachlichen Mitteln, wie rhetorischen Fragen oder Ellipsen, das Geschehen noch besser zu beschreiben. An einigen Stellen ist werden die Beschreibungen der Ereignisse jedoch etwas langatmig. Fazit: „Zum Glück Pauline“ ist ein unterhaltsamer Roman über das Leben des Protagonisten, das seit einiger Zeit nicht mehr perfekt ist. Um seine Rückenschmerzen zu lindern, muss er seine Probleme lösen, wobei ihn der Leser von Anfang bis Ende begleitet. David Foenkinos schafft es, diese Geschichte realistisch und humorvoll darzustellen, auch wenn das Lesevergnügen an einigen Stellen durch die Langatmigkeit gebremst wird.

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