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leoniexreads

Posted on 4.6.2020

Der Beginn des Buches war sehr positiv: Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, mit dem man sich alles gut vorstellen kann und das Lesen leicht voran geht. Durch stilistisch schöne Rückblenden lernt man die Charaktere Aimée, Daniel und Marilou vor einigen Jahren kennen und kann dadurch ihre Handlungen in der Gegenwart besser verstehen. Aimée tat mir oft Leid: Hinterher hatte ich aber das Gefühl, dass sie trotz ihrer schweren Kindheit und den Erfahrungen, die sie machen musste, sehr naiv geblieben ist. Als Leser begleitet man sie auf ihrem holprigen Neuanfang und muss mit ansehen, wie sie des häufig falsch abbiegt. Leider tut sie das kaum auf der Straße: Denn das Roadtrip-Feeling habe ich tatsächlich erwartet und dann schmerzlich vermisst. Für mich war das Hauptthema des Buches eher der Neuanfang und die Suche nach Heimat. Die Beziehung von Aimée und Len ist aber schön beschrieben. Auch die Liebesgeschichte zwischen Aimée und Daniel kam in den Zeitsprüngen gut zu Geltung: In der Gegenwart hat es mir da allerdings an Tiefe gefehlt. Das Ende kam für mich eher aus heiterem Himmel und war nicht der würdige Abschluss, den Aimée, Len und Daniel verdient hätten. Fazit: Eine nette Geschichte, die mich unterhalten konnte, aber leider mit einigen Schwächen und einer melancholischen Grundstimmung.

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