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sbs

Posted on 4.6.2020

Ina Reich ist Psychologin und verdient ihre Brötchen mittlerweile als Journalistin. Sie darf im Rahmen einer Ermittlung die Auswirkungen der Ermittlungen auf die Soko beobachten. Sie gerät mitten in einen sehr öffentlichkeitswirksamen Fall, denn ein bekannter Unternehmer wird kurz vor seiner Hochzeit direkt vor der Kirche, mitten in der Öffentlichkeit erschossen. Und er bleibt nicht das einzige Opfer. Ina hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und hat auch unter den Ermittlern einen schweren Stand. Der Beginn hatte mich schon nicht so richtig überzeugt, aber ich gab dem Buch eine Chance, weil trotzdem vielversprechende Ansätze vorhanden waren. Leider bin ich sehr schnell auf der richtigen Spur gewesen (so schnell, dass ich mich ernsthaft frage, ob ich mal irgendwo gespoilert worden bin und es gar nicht bemerkt habe oder der Aufbau wirklich so schlecht und leicht durchschaubar war…) und habe das Buch daher auch mit diesem Hintergedanken weitergelesen – entsprechend enttäuschend war es, dass fast nichts mehr überraschendes zu Tage trat und sich meine Theorie dann als richtig erwies. Die Umsetzung beziehungsweise das Ende fand ich dann auch etwas unglaubwürdig, die Motivation zwar in Teilen verständlich, aber doch etwas abgedreht. Insgesamt war es auch nicht so spannend (maximal kam sowas wie Spannung im letzten Drittel auf), der Schreibstil aber flüssig und gut zu lesen, sodass ich immerhin schnell mit dem Buch durch war. Ein Problem war für mich auch die depressive Ich-Erzählerin, die ich einfach nicht mochte, die Distanz schuf und durch ihren Tablettenkonsum in die Sparte „kaputter „Ermittler““ fällt, wenn sie auch nicht wirklich ermittelt, sondern die Ermittler nur begleitet. Bis auf eine Ausnahme sind auch die weiteren Charaktere alles andere als nette Zeitgenossen und das hat mich schon irgendwie gestört. Wirklich empfehlen kann ich es nicht, zumal die Geschichte mehr Potential hatte.

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