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Brother for Rent ist der Auftakt einer neuen Reihe aus dem Egmont Verlag, in der bislang vier Bände angekündigt sind. Hako Ichiiro hat hier eine traurige, aber auch sehr herzerwärmende Geschichte über große Themen geschaffen. Im Vordergrund steht die Thematik über die Liebe zwischen Geschwistern und die Angst vor der Einsamkeit. Allerdings werden auch andere Themen angesprochen, etwa der frühe Verlust der Eltern, Mobbing und Freundschaft. Der Fokus liegt in den Zeichnungen sehr stark auf den Charakteren, weshalb auf Hintergründe weitestgehend verzichtet wurde. Die Anordnung der einzelnen Bilder ist sehr geradlinig, weshalb ich denke, dass dieser Manga auch sehr gut für Einsteiger geeignet wäre. Wir begleiten das kleine Mädchen Kanami, das ihren Alltag so gut es geht versucht zu meistern, unter der gegenwärtigen Situation jedoch sehr leidet. Im ersten Manga der Reihe konnten wir so schon ganz gut kennen lernen. Die wichtigen Nebencharaktere in der Geschichte, Kanamis Leihbruder Makoto und ihren „richtigen“ Bruder“ scheinen auf jeden Fall noch einige Dinge in sich zu verbergen, die wahrscheinlich in den Folgebänden ans Licht kommen. Ich hatte so einige Emotionen beim Lesen der Geschichte. Mitleid und Verständnis für Kanami, Dankbarkeit und ein warmes Gefühl für Makoto, der häufig Partei für die Kleine ergreift, obwohl er eigentlich ein Fremder ist. Oft war ich aber auch wütend über Kanamis leiblichen Bruder (da gab es so ein zwei Situationen, in denen ich ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte!) und auch auf ihre Mitschülerinnen, die ihr das Leben in der Schule noch zusätzlich schwer machen. Die ganz großen Emotionen blieben für mich im ersten Band noch aus, aber ich denke, dass mit den weiteren Bänden hier noch einiges kommen wird. Ich möchte die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und hoffe, dass sich in Kanamis Leben trotz ihres großen Verlusts noch einige Dinge zum Besseren wenden werden.