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sbs

Posted on 3.6.2020

Eine grausame Mordserie erschütterte Los Angeles vor zehn Jahren. Der Täter hinterließ seine Opfer im Blutsommer 2004 ohne Herz und verstümmelte sie. Die Beamten konnten dem Täter nicht auf die Schliche kommen. Zehn Jahre später wird ein Opfer in Berlin gefunden, welches ähnliche Verletzungen aufweist. Ist es der gleiche Täter? Wo war er in den vergangenen zehn Jahren? Während mich die ersten rund 100 Seiten noch gut unterhalten haben und ich schon fast meine nicht allzu hohe Meinung zum Autor revidieren wollte, wurde es danach sehr häufig sehr langatmig und auch etwas holprig. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor künstlich dem Buch einen intellektuellen Anstrich verpassen will. An sich gar nicht so verkehrt, denn beim Lesen noch was lernen schadet ganz sicher nicht, aber das sollte sich dann „natürlich“ ergeben und nicht so aufgesetzt wirken. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Polizeibeamte ständig Bezüge zu großen Philosophen und Literaten anstellen, während sie einen Mörder jagen und an anderer Stelle die logischen Dinge gefühlt fünf Mal wiederholen, bis es verstanden wird (von den Leuten, die jedoch ständig Poe und Co zitieren). Der Schreibstil ist an sich recht gut lesbar, jedoch konnte er mich nicht überzeugen, vor allem die ständigen Wiederholungen haben mich irgendwann einfach nur noch genervt. Was dem Buch an Spannung fehlt (ich musste mit der Lupe suchen), wird mit Blut aufgefüllt. Die Details zu Kannibalismus, in denen sich Etzold irgendwann zu verlieren scheint, sind nicht ohne. Es gibt auch zahlreiche andere Schilderungen, die über Seiten hinweg ausgebreitet werden, aber zu nichts führen. "Killing your darlings!", dachte ich ständig. Manche Absätze/Themen mögen dem Autor zwar gefallen haben, aber wenn es keinen Sinn macht, sollte man auch den schönsten Abschnitt fallen lassen und im besten Fall für ein anderes Buch aufheben. Auch die langweiligen Charaktere haben mir nicht zugesagt. Weder der Einzelne (das könnte daran liegen, dass es der vierte Teil der Reihe ist, ich aber nur vor langer Zeit den ersten gelesen habe), noch das Zusammenspiel. Insbesondere die eingeflogenen Amerikaner waren völlig überflüssig. Bei aller Kritik hatte die Grundidee schon etwas, sodass ich auch jetzt noch über die Auflösung und deren mögliche Realität nachdenke. Trotzdem war es nach Final Cut, welches mir auch schon nicht so zugesagt hatte, definitiv das letzte Buch des Autors. Daher heißt es nun „it´s over“!

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