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mrstrikehardt

Posted on 3.6.2020

Der Suhrkamp Verlag wirbt mit einem Zitat des Literaturkritikers James Wood für das Buch: „Alle Reden nur noch von Zambra.“ Ob dies auch hierzulande der Fall ist, weiß ich nicht, zu wünschen wäre es. Seine Bücher sind ein Vergnügen, sie bringen mich zum Lachen (nicht nur zum Schmunzeln). Das Leichte und Lustige steckt in den (absurden) Details und in den Figuren. Gleichzeitig werden ernste Themen, wie das Aufwachsen in der Diktatur unter Pinochet oder Kindesmissbrauch behandelt. Zambra beherrscht die Kunst, ein Gleichgewicht zwischen Unterhaltung und Ernsthaftigkeit herzustellen. Ihm gelingt dies, weil er den reflexiven Vorgang offen in die Geschichten legt. Immer wieder meldet sich der Erzähler (der natürlich nicht deckungsgleich mit dem Autor sein muss) zu Wort. Er teilt seine Zweifel mit der Leserschaft, ob die gewählte Form angebracht ist, ob die aufgeschriebenen Erinnerungen korrekt sind … Das sind nicht nur schön zu lesende Passagen und postmoderne Spielereien, sondern sie sind erkenntnisstiftend.

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