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Posted on 2.6.2020

Als „Jahreshighlight“, „der Renner“ oder als „absolut genial“ wurde mir „Der Näher“ von einer Vielzahl von Lesern schmackhaft gemacht. Die Erwartungen waren entsprechend sehr hoch, aber vorweg: die konnten nicht erfüllt werden und den Hype um das Buch verstehe ich nur bedingt. Denn das Buch ist natürlich nicht schlecht, aber teilweise fand ich das schon fast zu krank und abartig. Direkt gestört hat es mich nicht, aber manches erschien mir einfach total übertrieben. Immerhin stimme ich voll darin überein, dass das Buch nichts für schwache Nerven ist. Schwangere Frauen haben sich zum Schein freiwillig von ihren Männern und Familien abgewandt und sind spurlos verschwunden. Niemand scheint dies zu kümmern, ausgenommen den Fallanalytiker Martin Abel, der dann auch prompt, ein wenig von Kommissar Zufall unterstützt, Dramatisches entdeckt. Dann beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, gegen den Täter und für das Leben (klingt dramatisch? Tja, das könnte noch am Einfluss des Buches liegen ;) ) Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen, aber sie wurden wie erwähnt nicht erfüllt. Mal von den teils ekelhaften Bildern abgesehen, bleibt mir das Buch sicher nicht lange/nachhaltig im Gedächtnis. So hat es mich zwar unterhalten, aber einerseits hatte ich die ganze Zeit bezüglich des Täters einen Verdacht (war zunächst vielleicht nur “Glück“ auf's richtige Pferd gesetzt zu haben, aber ab einem gewissen Punkt war mir alles klar), andererseits fand ich vieles zu konstruiert. Gefallen hat mir Abel, daher würde ich nicht ausschließen noch einmal was mit ihm als Hauptcharakter zu lesen, zumal mir der Schreibstil an sich auch zugesagt hat. Es handelt sich um den dritten Teil einer Reihe. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen und das wichtige verstanden, jedoch wäre es empfehlenswert sich an die Reihenfolge zu halten. Unterm Strich ist das Buch gutes Mittelmaß - 3,5 Sterne.

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