
eine.welt.zwischen.zeilen
Jana Seelig schreibt über ihre Depressionen. Sie hat mit ihrem "outen" darüber auf Twitter eine große Welle losgelöst. Sie schreibt in diesem Buch über ihre Geschichte. Wie sie gemerkt hat, dass sie Depressionen hat und wie es ist welche zu haben. Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich es nicht ganz leicht finde meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu fassen und diese dann auch noch in eine Bewertung zu packen. Trotzdem werde ich es in dieser Rezension versuchen. Ich bin ganz ehrlich, ich hatte auch schon psychische Probleme. Wahrscheinlich hatte das jeder schon einmal. Ich möchte mich aber ganz klar davon differenzieren, dass ich Depressionen hätte und ich möchte hier auch nichts vergleichen oder das Buch auf diese Weise bewerten. Ich bewerte nur meinen Leseeindruck und eben nicht die Depressionen oder die Gefühle der Autorin an sich! Gut, nun zu meiner Meinung: Ich konnte mich an sehr vielen Stellen des Buchs wiederfinden. Das gefiel mehr sehr gut. So hatte ich schon einmal ein paar Berührungspunkte, an die ich anknüpfen konnte. Ich konnte die Autorin anfangs sehr gut nachvollziehen. Und viele Situationen, die sie beschreibt, hatte ich selbst so schon in der ein oder anderen Form erlebt. Es war sehr interessant zu sehen, wie Jana Seelig darauf reagiert hat und wie sie damit umgegangen ist. Das hat mir noch einmal eine andere Perspektive auf das ganze Thema gegeben. Allerdings fiel es mir im Laufe des Buches zunehmend schwerer dran zu bleiben. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit lag das am Schreibstil des Buches. Es wurden zwar Gefühle der Autorin transportiert, aber irgendwie wirkte der Text doch fast "sachlich". Es ist ein wenig schwer zu beschreiben. Ich hätte mir teilweise mehr Inneneinsicht gewünscht, um wirklich die komplette Argumentation nachvollziehen zu können. So blieben für mich viele Aspekte offen und es war für mich nicht immer alles klar abgeschlossen. Zudem erzählte Jana Seelig auch einiges über ihre eigene Vergangenheit, dass für mich aber teilweise keinen Bezug zur Depression hatte. Einiges definitiv, aber durch die vielen Zeitsprünge musste man sich erst wieder einfinde, um folgen zu können und selbst dann blieben für mich vielleicht wichtige Aussagen auf der Strecke. Insgesamt war das Buch für mich mittelmäßig. Theoretisch fand ich es toll die Perspektive der Autorin auf das Thema zu erkennen und ich habe auch ein paar wichtige Dinge aus dem Buch mitgenommen. Allerdings fiel es mir an manchen Stellen schwer der Argumentation zu folgen.