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Buchstabenfestival

Posted on 1.6.2020

Wer schon Bücher von Jason Starr gelesen hat, wird wissen, nichts ist so, wie es scheint. Alles wird anders kommen und am Ende muss der Leser mit einer Überraschung rechnen. Genau diese Aussichten bringen mich immer wieder zu den Thrillern von Jason Starr. Sie sind anders. Etwas überdreht und teilweise zu dramatisch, aber eben auch tragisch, weil seine Hauptcharaktere eigentlich arme Seelen sind. Sie geraten in einen Strudel aus Missverständnissen, eigener Unfähigkeit und bösartigen Zufällen. So auch Jack Harper, der ewige Verlierer. Kein Rockstar, obwohl er ganz gut Gitarre spielt. Kein wohlhabender Mann, obwohl er Immobilienmakler in Manhattan ist. Seine Ehe schwer am Ende und seine einzigen Freunde sind die Menschen bei den trockenen Alkoholikern. Seine einzige Freude ist sein Sohn und diesem widmet er seine Zeit und Kraft. Das Hamsterrad lässt sich nur schwer durchbrechen und so lockt wohl ewig das fremde Weib. Die Online Dating-Seite. Man ahnt es schon und ist trotzdem fasziniert dabei, da Jack Harper auch kein Held im Fremdgehen ist. Er hat ein Gewissen und viele Zweifel und diese plagen ihn sehr. Er nimmt die Hürde und springt ins Verderben. Der Roman startet gemächlich und man hat Zeit sich mit den Charakteren anzufreunden (oder auch nicht). Doch dann dreht sich das Blatt und das Tempo nimmt zu. Jack Harper gerät in einen derartigen Strudel, dass man fast schon ein wenig Angst um ihn hat. Alles bricht zusammen und an jeder Ecke lauert der nächste Vorfall. Spannend geschrieben mit vielen kleinen Fallen und Wendungen und einem überraschenden Knall. Herrlich. Ein gelungener Thriller, der den Leser durch die Seiten jagt und mitreißt. Auch wenn ich manches etwas übertrieben fand, war es eine Story, die gefesselt hat. Bis zum nächsten Mal, Herr Starr.

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