Mariska
Nachdem ich von „Crazy in Love“ recht enttäuscht war, hatte ich nicht all zu große Erwartungen an die Fortsetzung. Ich hatte bereits geahnt, wie und vor allem wie schnell, sich der Cliffhanger am Ende von Band 1 auflösen würde – und tatsächlich sind meine Vorahnungen genau so eingetreten. Die Auseinandersetzung zwischen Ben und Sasha wird innerhalb weniger Seiten mit platten und abgedroschenen Dialogen ad acta gelegt. Leider hat sich wie zu erwarten nichts am Schreibstil geändert. Dieser gefällt mir einfach immer noch nicht. Zwar ist er sehr flüssig und ich kam wirklich schnell durch das Buch, jedoch lässt er einfach keine Funken überspringen, kreiert kein Kopfkino und oft viel zu platt, oberflächlich und einfallslos. Zudem gab es hier und da echt ein paar Fremdschämmomente, bezüglich der Wortwahl in gewissen Situationen…Und auch einige Rechtschreibfehler sind mir ins Auge gestochen. Jetzt kommt aber das große ABER: die Fortsetzung hat mir im Großen und Ganzen nämlich dennoch viel besser gefallen als Band 1 – und das muss man auch erstmal schaffen. Grund dafür ist vor allem Ben, der sich in diesem Teil einem ziemlich großen Interessenkonflikt gegenüber sieht. Was will er schützen? Seine Familie oder die Umwelt? Zudem kommt auch seine Schwester mit einem ziemlich großen Schicksalsschlag als neuer Charakter dazu, was der ganzen Handlung ein bisschen mehr Dynamik verleiht. Man lernt Ben im zweiten Teil viel intensiver und persönlicher kennen. Diese Tiefe habe im im ersten Teil definitiv vermisst. Während Sasha dagegen mehr über die Vergangenheit ihres Vaters und seine Beziehung zur restlichen Familie erfährt, lernt der Leser eine extrem nervige Seite von ihr kennen. Sie macht sich viel zu viele Gedanken, ist super unsicher was Ben angeht und absolut misstrauisch. Seiner Vergangenheit als Weiberheld misst sie viel zu viel Gewicht zu und kann sich nicht auf die Gegenwart konzentrieren. Und das wiederholt sich einfach gefühlt alle paar Kapitel… Neu in diesem Teil ist, dass auch aus der Sicht von June geschrieben wird, die man bereits im ersten Teil kennengelernt hat. Hier verfolgt man ihr Liebes-Auf-und-Ab mit ihrem Bandkollegen. Ich hätte diese zusätzliche Sicht nicht gebraucht. Stattdessen hätte ich mir gewünscht, man hätte sich doch intensiver auf Ben und Sasha konzentriert. Auch dieser Band endet wieder mit einem Cliffhanger, der dieses Mal jedoch wirklich viel, viel besser, interessanter und vor allem nicht vorhersehbar ist. Das Ende hat es tatsächlich geschafft, mich neugierig auf das Finale „Always in Love“ zu machen. Da die negativen Punkte aus Teil 1 geblieben sind, aber die Handlung und manche Charaktere mehr Tiefgang bekommen haben, kriegt „Hopelessly in Love“ von mir einen halben Stern mehr als „Crazy in Love“ (2⭐). Ich bin gespannt, ob „Always in Love“ dann die 3 Sterne knacken wird.