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sursulapitschi

Posted on 30.5.2020

Ich wusste nicht, dass in den 60er Jahren Frauen auf ihre Astronautentauglichkeit getestet wurden, um eventuell zum Mond zu fliegen. Ich wusste nicht, dass es berühmte Fliegerinnen gab und was die zu erdulden hatten in einer Welt, in der Männer den Ton angaben. Ich wusste sehr vieles nicht, was dieses Buch höchst anschaulich erzählt. Höchst geschickt setzt es in den 40er Jahren ein und erzählt über eine Familie, die es von Deutschland über Frankreich und nach Amerika verschlägt, die mit der Fliegerei verbunden ist und die einen Bezug zu Wernher von Braun hat, einer sehr zwiespältigen Figur. Ein Mann, der in Amerika zum Helden der Raketentechnik wurde, indem man seine Nazivergangenheit ignorierte. Man bekommt auf deutlich vor Augen geführt, wie unglaublich rückständig in Sachen Emanzipation die 60er Jahre noch waren. Das ist alles hoch spannend und toll erzählt, ein Buch zum Abtauchen mit Sogwirkung. Zwei Drittel habe ich inhaliert, bis dann leider etwas unnötig der Mutter-Tochter-Konflikt zum Melodram wurde und die Geschichte um die erste Mondlandung in den Hintergrund schob. Der letzte Teil zerfasert leider etwas. Trotzdem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, viel gelernt und ausführlich Jerrie Cobb und Mercury 13 gegoogelt. (Ich konnte nur nicht herausfinden, wer die Dame auf dem Cover ist. Wer ist sie bloß?) Es ist ein toller Schmöker zu einem ungewöhnlichen Thema, dem man ein bisschen Schmalz nachsehen muss.

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