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Der Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" wurde von dem Autor "Pierre Jarawan" geschrieben und ist im "Berlin Verlag" erschienen. Samir kennt seinen Vater nur von Erzählungen. Sein Leben hat er in Deutschland verbracht, denn seine Eltern sind kurz vor seiner Geburt aus Libanon wegen dem Bürgerkrieg geflohen. Mit acht Jahren verschwindet Samirs Vater spurlos. Zwanzig Jahre später macht er sich im Land der Zedern auf die Suche nach seinem Vater. Samir ist sich sicher, dass sein Vater in seine Heimat zurückkehrt ist, doch seine Suche beginnt ohne Anhaltspunkte. Eine große Familiengeschichte mit dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens. "Das Schicksal zerbricht uns, als seien wir Glas, und die Scherben finden niemals wieder zusammen. Beirut, 31. August. 1982" Ein Buch, das mich bis zum Schluss mitgerissen hat. Der Autor Pierre Jarawan hat einen tollen Schreibstil und schafft es die Geschichte trotz sachlichen Informationen erzählerisch darzustellen. Die Erzählweise gleicht einer Poesie und schildert die Erlebnisse und Eindrücke von Samir. Samir ist der Hauptprotagonist des Romans und nimmt einen auf die Reise nach Libanon mit. Samir möchte Gründe herausfinden, Erinnerungen und seiner Vergangenheit auf den Grund gehen. Libanon befindet sich im Bürgerkrieg. Durch viele Zeitsprünge wird der Leser Teil der Geschichte und lernt die Historie von Libanon kennen. Aber auch das "moderne" Libanon wird in vielen Hinsichten geschildert. Die Abwechslung macht das Buch spannend und aufregend. Man begibt sich wie auf ein Abenteuer und ist gespannt, ob Samir die Beweggründe seines Vater noch herausfindet. Nicht nur das damalige und heutige Libanon wird dem Leser nahe gebracht. Auch die Kultur, die Politik und die Religionen innerhalb des Landes lernt man genauer kennen. Im Bürgerkrieg gab es viele Schattenseiten, doch die Libanesen hatten auch im Krieg gute Momente und zeigten sich als lebensfrohes Volk, dass sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Auch die Liebe zur Heimat ist ein fokussierendes Thema in diesem Roman und wird auf eine wundervolle und poetische Weise betrachtet. Da Libanon auch ein Teil meiner Heimat ist, konnte ich mich gut in Samir Gedanken hineinversetzen. Die Orte und die Atmosphäre sind bildlich sehr gut beschrieben worden. Manche Szenen haben die arabische Umlautschrift, sodass man als Leser das Gefühl hat, man wäre selber nach Libanon gereist. Auch die Geschichte des Landes hat mich neugierig gemacht und zeigt zur heutigen Zeit eine starke Wandlung. Besonders das Thema der Flüchtlinge ist aktuell gewählt und passt zur heutigen Zeit. Ein wunderschöner Debütroman mit vielen Facetten, einer interessanten Kultur und spannenden Hintergründen! Einfach lesenswert.