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Nordlicht liest

Posted on 28.5.2020

Bei diesem Buch frage ich mich, ob die Klappentext Verfasser das Buch überhaupt gelesen haben. “Nichts für Schwache Nerven” – “Wird Ihnen den Schlaf rauben” ….. okay – vielleicht bin ich einfach abgestumpft, weil ich im Genre Horror zu Hause bin, aber ich fand es weder schockierend noch schlafraubend. Aber gut, der Reihe nach… Alice lebt seit vielen vielen Jahren in einem Irrenhaus. Sie hat keine Erinnerungen mehr daran, warum sie dort gelandet ist. Sie sieht nur immer wieder blaue Augen und Hasenohren vor sich aufflackern. Damit niemand dort “dumme Sachen” anstellt, werden die Patienten mit unterschiedlichen Pülverchen ruhig gestellt. Neben Alice in der Zelle ist Hatch. Er ist ein gefährlicher Axt Mörder. Die beiden kommunizieren über ein Mauseloch welches die beiden Zellen verbindet und freunden sich schnell miteinander an. Hatch ist ein Tier von einem Mann und fürchtet nur den “Jabberwock” Als ein Feuer in der Anstalt ausbricht kann Hatch sich und Alice befreien und die beiden retten sich durch einen Sprung aus dem 3ten Stock in einen Fluss. Sie finden Zuflucht in der alten Stadt und erfahren dort, dass sie auserkoren sind den gefürchteten Jabberwock zu finden. Und damit beginnt ihre Reise durch das Wunderland. Der Schreibstil ist locker und leicht. Es wird aus der dritten Person erzählt. Und obwohl es sehr viele Gespräche zwischen den Charakteren gab, ließ es sich gut lesen. Die Charaktere waren natürlich sehr stark an das Original “Alice im Wunderland” angelehnt. Aber das war ja auch Sinn und Zweck des Ganzen. Meine Erinnerungen sind nur noch sehr schwach vorhanden – habe das Original das letzte mal als Kind gelesen, aber ich konnte mich weitestgehend an die Charaktere erinnern und fand die Umsetzung ganz gut. Alice selbst entwickelt sich im Verlauf der Geschichte, wird viel mutiger und selbstständiger. Eine Verbindung allerdings konnte ich zu keinem der Charaktere aufbauen. Das Tempo hat mir teilweise gefehlt. Ich habe mich streckenweise wirklich durch die Seiten gequält und habe nur weitergelesen, weil es sich locker lesen ließ. Mit der Spannung war es leider ähnlich. Wirklich gefesselt hat mich die Geschichte nicht. Die beiden sind losgezogen – Roadtripmäßig, nur zu Fuß – haben unterwegs allerlei Leute niedergemetzelt und sind weitergezogen. Das ist alles nur so durchgerauscht und hat nichts in mir bewegt oder mich berührt. Die Idee und Umsetzung wie sie im Klappentext steht fand ich super. Leider habe ich die so nicht im Buch vorgefunden und bleibe ein wenig enttäuscht zurück. Ich hätte mir mehr aus dem Irrenhaus erhofft, aber der Großteil der Story handelt von der Reise zum Jabberwock und da ist nicht wirklich viel spannendes passiert. Am Ende lande ich bei glatt 3 Sternen und das entspricht auch genau meinem Empfinden. Ich fand die Story nicht schlecht, aber wirklich mitgefiebert und mitgefühlt habe ich nicht, habe es eher an mir vorbeirauschen lassen ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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